Aktive und passive Sicherheit. Wie sind die Autos angeordnet?
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Aktive und passive Sicherheit. Wie sind die Autos angeordnet?

Aktive und passive Sicherheit. Wie sind die Autos angeordnet? Gurte, Gurtstraffer, Kissen, Gardinen, Elektronik im Fahrwerk, Deformationszonen – im Auto sitzen immer mehr Hüter unserer Gesundheit und unseres Lebens. Für die Konstrukteure der meisten modernen Fahrzeuge ist Sicherheit von größter Bedeutung.

Zunächst ist sofort festzuhalten, dass ein modernes Auto aufgrund seines Designs auch sehr schwere Kollisionen überstehen kann. Und das gilt nicht nur für große Limousinen, sondern auch für kleine Stadtautos. Das sind großartige Neuigkeiten für jeden Autokäufer. Diesen Fortschritt verdanken wir vor allem neuen Materialien und Technologien, doch der Einfallsreichtum der Designer und ihre Fähigkeit, wertvolle Innovationen einzuführen, ist von nicht geringer Bedeutung.

Die erste Gruppe von Automobilelementen, die für die Verbesserung der Sicherheit verantwortlich sind, ist passiv. Es bleibt inaktiv, es sei denn, es kommt zu einer Kollision oder einem Absturz. Die Hauptrolle spielt dabei die Karosseriestruktur, die so konzipiert ist, dass sie den für die Passagiere vorgesehenen Bereich wirksam schützt. Die gut gestaltete Karosserie eines modernen Autos ist eine entsprechend steife Form eines Käfigs, der vor den Folgen eines Aufpralls schützt.

Die Struktur der Vorder-, Rückseite und Seiten ist nicht so starr, sondern konzentriert sich auf die Energieabsorption. Wenn das gesamte Auto möglichst steif wäre, würden Verzögerungen durch schwere Unfälle eine Gefahr für die Passagiere im Inneren darstellen. Die steife Kabine ist aus hochfesten Blechen so konstruiert, dass die Energie eines möglichen Aufpralls möglichst großflächig verteilt wird. Egal von welcher Seite es kommt, sowohl die Schweller als auch die Säulen müssen zusammen mit dem Dachhimmel die Druckkräfte auf die Karosserie ableiten.

Front und Heck eines modernen Autos werden nach präzisen Berechnungen auf Basis von Computersimulationen und bewährten Crashtests gebaut. Tatsache ist, dass die Fragmentierung gemäß dem akzeptierten Szenario erfolgen sollte, das die Aufnahme möglichst großer Kollisionsenergie vorsieht. Ein solches Szenario ist in Phasen unterteilt, nach denen die Brechzone gebaut wird. Die erste ist die Fußgängerschutzzone (nicht hinten). Es umfasst einen weichen Stoßfänger, eine entsprechend geformte Frontschürze und eine leicht verformbare Frontabdeckung.

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Die zweite Zone, Reparaturzone genannt, dient dazu, die Auswirkungen kleinerer Kollisionen abzufedern. Dies geschieht mit Hilfe eines speziellen, leicht verformbaren Balkens direkt hinter dem Stoßfänger und speziellen, kleinen Profilen, sogenannten „Crashboxen“, die dank spezieller Ausschnitte zu einer Ziehharmonika gefaltet werden. Durch die richtige Strahlverlängerung sind die Scheinwerfer gut geschützt. Auch wenn der Strahl keinem Druck standhält, halten die Scheinwerfer dank der langlebigen Polycarbonatstruktur hohen Belastungen stand.

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Die dritte Zone, Deformationszone genannt, ist an der Energiedissipation bei schwersten Unfällen beteiligt. Es umfasst vordere Gürtelverstärkung, Längsträger, Radkästen, vordere Motorhaube und in vielen Fällen Hilfsrahmen sowie Vorderradaufhängung und Motor mit Zubehör. Auch Airbags sind ein wichtiger Bestandteil der passiven Sicherheit. Nicht nur ihre Anzahl ist wichtig, je mehr, desto besser, sondern auch ihre Lage, Form, der Füllvorgang und die Genauigkeit der Steuerung.

Nur bei schweren Unfällen entfaltet sich der Frontairbag vollständig. Wenn das Risiko geringer ist, werden die Kissen weniger aufgeblasen, wodurch die Auswirkungen des Kopfkontakts mit dem Beutel verringert werden. Unter dem Armaturenbrett befinden sich bereits Kniepolster sowie Polster für die Fondpassagiere, die im Falle eines Aufpralls aus dem mittleren Bereich des Dachhimmels herausgezogen werden.

Der Begriff der aktiven Sicherheit umfasst alle Elemente, die während der Fahrt wirken und die Handlungen des Fahrers ständig unterstützen oder korrigieren können. Das wichtigste elektronische System ist nach wie vor das ABS, das ein Blockieren der Räder beim Bremsen verhindert. Die optionale EBD-Funktion, also die elektronische Bremskraftverteilung, wählt für jedes Rad die passende Bremskraft. Das ESP-Stabilisierungssystem (andere Bezeichnungen: VSC, VSA, DSTC, DSC, VDC) wiederum verhindert das Schleudern des Fahrzeugs bei Kurvenfahrten oder bei schwierigen Straßenverhältnissen (Pfützen, Unebenheiten), indem es das entsprechende Rad im richtigen Moment abbremst. BAS, auch bekannt als „Emergency Brake Assist“, ist darauf ausgelegt, den Bremspedaldruck bei einer Notbremsung zu maximieren.

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