Alfa Romeo Giulia Veloce vs. BMW 430i GranCoupe xDrive – schwierige Wahl
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Alfa Romeo Giulia Veloce vs. BMW 430i GranCoupe xDrive – schwierige Wahl

Emozioni auf Italienisch, Emotionen auf Deutsch, d.h. Modellvergleich: Alfa Romeo Giulia Veloce und BMW 430i GranCoupe xDrive.

Einige sind für ihre uhrmacherische Präzision bekannt, andere für ihr vulkanisches Temperament. Der erste trinkt Weißbier, der zweite Espresso. Zwei völlig unterschiedliche Welten, nicht nur im Leben, sondern auch in der Automobilbranche. Sie eint die Liebe zum Auto. Deutsch ist patriotisch und loyal, Italienisch ist ausdrucksstark und explosiv. Beide wissen, wie man Autos baut, die die ganze Welt bewundert, aber auf völlig unterschiedliche Weise. Und obwohl BMW und Alfa Romeo aus pragmatischer Sicht wie Wasser und Feuer sind, haben sie eines gemeinsam: Die Autos dieser Hersteller sollen Spaß machen.

Deshalb haben wir uns entschieden, zwei Modelle zu kombinieren: den BMW 430i xDrive in der GranCoupe-Version und den Alfa Romeo Giulia Veloce. Beide Autos haben Benzinmotoren mit über 250 PS, Allradantrieb und sportliches Flair. Und obwohl wir den BMW im Sommer und den Alfa im Winter getestet haben, werden wir versuchen, die größten Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen ihnen hervorzuheben.

Bayerischer Sportkompromiss

BMW 4 Serie In der GranCoupe-Version ist dies ein Auto, das Sportlichkeit mit einem praktischen Interieur erfolgreich kombiniert. Das ist natürlich nicht die Alltagstauglichkeit eines siebensitzigen Minivans, aber eine fünftürige Karosserie mit einem durchaus vernünftigen Kofferraumvolumen von 480 Litern erlaubt deutlich mehr als in einer Limousine oder einem Coupé. Niemand wird versuchen, Argumente für die These zu finden, dass das Quartett ein Familienauto ist. Sportliche Qualitäten sind jedoch in jeder der sieben im Konfigurator verfügbaren Leistungsstufen selbstverständlich. Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, das 3er Coupé aus dem Verkauf zu nehmen, entschied man sich, es durch ein etwas größeres Modell zu ersetzen, aber auch in einer fünftürigen Version. Es war wie ein Volltreffer, und es ist keine Überraschung, dass das GranCoupe die beliebteste Variante der 4er-Reihe in Europa ist.

Die von uns getestete 430i-Version mit xDrive hat 252 PS und 350 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt das Auto in 5,9 Sekunden auf die ersten „Hundert“. Diese Parameter sind der Sportlichkeit eines mit dem M Performance Zubehörpaket ausgestatteten Fahrzeugs würdig, das seinen dynamischen Charakter weiter betont. Einen BMW zu fahren ist pure Poesie – quälend präzise und „Null“-Lenkung, geradlinige Traktion von Rennwagen auch auf sehr rutschigem Untergrund und unglaublicher Fahrkomfort. „Four“ reagiert sehr willig auf jeden Gasstoß und demonstriert sofort das Potenzial jedes PS, das unter der Haube steckt. Es ist wichtig zu beachten, dass der Fahrer bei der Wahl der M Sport-Version die Möglichkeit hat, das Traktionskontrollsystem vollständig zu deaktivieren. Wir empfehlen jedoch, die Systeme nur erfahrenen Fahrern zu deaktivieren. Auch im Comfort-Modus mit vollelektronischem Eingriff bietet das Auto unvergleichlichen Fahrspaß.

Das Problem ist jedoch die ziemlich klaustrophobische Kabine, die fast senkrechte Windschutzscheibe und die kurze Windschutzscheibe. All dies erweckt den Eindruck, dass der Fahrer in die Kurve gefahren wird, obwohl es sicher auch diejenigen gibt, die das als Vorteil nutzen werden. Rahmenlose Scheiben an allen Türen und Niederquerschnittsreifen mit Notlaufeigenschaften beeinträchtigen den akustischen Komfort auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht. Für Musik in den Ohren sorgt die M Performance-Abgasanlage, die jedes Mal, wenn das Auto mit der Drehzahl stehen bleibt, die Geräusche von Panzerabwehrschüssen von sich gibt. Zurück zur Praxis: Die fünftürige Karosserie und 480 Liter Gepäckraum sind ein Paradies für alle, die den Charakter eines Sportwagens mit den Qualitäten eines Fließhecks verbinden wollen. Trotz der niedrigen Sitzposition des Autos, insbesondere mit Paketzusätzen unter den Stoßfängern und Schwellern, sollte die Bewegung im städtischen Bereich keine Probleme bereiten. Das Auto hat Charakter, funktioniert aber gleichzeitig gut als Auto für eine 2 + 2-Familie. Natürlich für eine Familie, die Kompromisse eingehen kann, wo sportliche Eindrücke wichtiger sind als Praktikabilität …

Italienische Symphonie der Details

Der Alfa Romeo 159 war eine Art Rehabilitierungsversuch nach dem nicht so erfolgreichen 156. Giulia ist ein brandneues Kapitel in der Geschichte der italienischen Marke, der Eintritt in das Premiumsegment, und der Quadrifoglio Verde ist ein Signal an die Konkurrenz, dass Alfa Romeo ist zurück, um gegen die Besten zu kämpfen.

Julia Schnell Das ist ein dynamischer Look mit niedriger Verbrauchsteuer - einerseits sieht das Auto fast aus wie die Topversion des QV, aber unter der Haube steckt "nur" ein Zweiliter-Turboaggregat mit 280 PS und 400 Nm Drehmoment . Obwohl die Giulia Veloce näher am BMW 3er liegt, zeigen unsere Informationen, dass diejenigen, die den Kauf dieser italienischen Limousine in Betracht ziehen, sie eher mit dem deutschen 4er vergleichen.

Die Flaggschiff-Limousine von Alfa Romeo ist optisch von keinem anderen Auto auf der Straße zu unterscheiden. Die Designer haben einerseits alle traditionellen Merkmale der Marke beibehalten, andererseits dem Gebäude ein frisches und modernes Aussehen verliehen. Alpha ist einfach wunderschön und es ist unmöglich, an ihr vorbeizugehen, ohne ihr einen lüsternen Blick zuzuwerfen. Vielleicht ist dies eines der schönsten Autos auf dem Markt. Die Giulia ist eine klassische Limousine, die einerseits den traditionellen Charakter dieses Designs verstärkt, andererseits aber etwas von der praktischen Karosserie des GranCoupe verliert. Während der Gepäckraum des Alpha ebenfalls 480 Liter umfasst, erschweren die hohe Ladeschwelle und die kleine Öffnung die Nutzung dieses Raums. Interessanterweise sind die Türen (insbesondere die vorderen) sehr kurz, was den Komfort des besetzten Raums sowohl vor als auch hinter dem Auto nicht beeinträchtigt.

Im Inneren sehen wir eine Ausstellung italienischer Designer. Alles wirkt sehr elegant und gediegen, obwohl die Passform und Materialqualität von BMW deutlich besser ist. Die Giulia fährt sich unbeschwerter als die BMW – lässt auch bei aktivierter Elektronik mehr Raserei zu, aber die Lenkpräzision ist beim 4er marginal besser.Interessant – sowohl BMW als auch Alfa Romeo verwenden die Achtgang-Automatik von ZF, und doch diese bayerische Version ist glatter und vorhersehbar. Obwohl der Alfa mehr Leistung und Drehmoment als der BMW hat, ist er sogar um „Hunderte“ schneller (5,2 Sekunden), aber irgendwie vermittelt dieser BMW ein größeres Beschleunigungsgefühl. Die Giulia fährt sich großartig und macht viel Spaß zu fahren, aber diese BMW ist präziser und berechenbarer, wenn sie dynamisch durch enge Kurven fährt. Alfa ist weniger praktisch, kleiner, hat aber ein original italienisches Design. Welches Auto wird aus diesem Vergleich als Sieger hervorgehen?

Deutsche Argumente, italienische Koketterie

Es ist äußerst schwierig, bei diesem Vergleich ein eindeutiges Urteil zu fällen: Es ist ein Kampf zwischen Herz und Verstand. Einerseits ist der BMW 4er ein voll ausgereiftes, kultiviertes und angenehm zu fahrendes Auto, das dennoch alltagstauglich ist. Auf der anderen Seite Alfa Romeo Giulia, der durch sein Aussehen, sein schönes Interieur und seine ordentliche Leistung besticht. Wenn man sich diese beiden Autos mit gesundem Menschenverstand und pragmatischen Augen ansieht, wäre es angebracht, sich für einen BMW zu entscheiden. Das Herz und die Emotionen treiben uns jedoch zu einer Affäre mit dem schönen Alfa, der jedoch im Vergleich zum bayerischen GranCoupe einige Zwischenfälle aufweist. Julia ist mehr als eine Vier und verführt lässig mit ihrem Stil und ihrer Anmut. Wofür wir uns auch entscheiden, wir sind zu Emotionen verdammt: Einerseits besonnen und vorhersehbar, aber extrem intensiv. Andererseits ist es mysteriös, ungewöhnlich und erstaunlich. Wir haben die Wahl, ob wir lieber „Ich liebe dich“ oder „Ti amo“ denken, nachdem wir uns ans Steuer gesetzt haben.

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