Probefahrt Citroën 11 CV, Citroën DS, Citroën CX: Französische Avantgarde
Es lebe der Unterschied! Treffen mit zwei aktuellen und einem zukünftigen französischen Klassiker
Im 11. Jahrhundert nimmt die Marke Citroën dank modernster Technologie und originellem Design einen besonderen Platz in der Automobilwelt ein. Heute werfen wir einen Blick auf drei klassische Modelle: XNUMX CV, DS und CX.
In den frühen 60er Jahren sahen Touristen, die Frankreich besuchten, ein ungewöhnliches Bild auf der Straße: zwischen den hochmodernen Citroën ID- und DS-Modellen mit schlanken Torpedo-Oberflächen und dem noblen Peugeot 404 in Pininfarina-Form mit kleinen Heckflossen. Zahlreiche schwarze oder graue Autos aus der Vorkriegszeit fuhren.
Es scheint, dass sich nicht jeder Franzose ein neues Familienauto leisten könnte. Das dachten zumindest viele Besitzer von Opel Rekord und Ford 17 M, die mit Kindern aus Deutschland in den Urlaub nach Frankreich kamen. Sie irrten sich jedoch gravierend, denn die altmodischen, etwas niedrigeren und leicht einschüchternden "Gangsterautos" waren mit moderner Technik gefüllt und wurden von Citroën bis 1957 als Neuwagen verkauft. Und heute stellte er 1934 den Traction Avant vor. in den Versionen 7, 11 und 15 CV ist einer der gefragtesten Klassiker.
Citroën 11 CV mit 23 Dienstjahren
Mit seiner selbsttragenden Karosserie, dem kompakten und sicheren Frontantrieb, dem niedrigen Schwerpunkt und dem komfortablen Torsionsstab ist der Traction Avant, wie er allgemein genannt wird, seit 23 Jahren im Sortiment des Unternehmens. Als die Produktion 1946 nach einer fünfjährigen Pause während des Krieges wieder aufgenommen wurde, behielt der 11 CV sein Aussehen aus der Vorkriegszeit mit hinteren Türen, einem riesigen vertikalen Kühler und großen offenen Kotflügeln und Scheinwerfern bei.
Die einzige wesentliche Änderung kam im Sommer 1952, als die Scheibenwischer unten angebracht wurden und durch den Ausbau der Fondraum für ein außen montiertes Reserverad und mehr Gepäck geöffnet wurde. Kenner unterscheiden daher zwischen einem „Modell mit Rad“ und einem „Modell mit Fass“. Der Zweite ist schon bei uns und bereit für eine Probefahrt.
Kinderwagen mit gemütlichem Rücken
Beim Traction Avant gelten Fahrer und Beifahrer als Begleiter, deren Aufgabe es ist, die mitreisenden Herren auf der gemütlichen Rückbank sanft zu führen. Die schmaler werdende Beinfreiheit vorne und die direkt vor dem Fahrer ansteigende Windschutzscheibe wirken gegen die majestätischen Verhältnisse auf den Rücksitzen fast beunruhigend. Außerdem verleiht der ungewöhnliche Schalthebel, der aus dem Armaturenbrett herausragt, dem Fahrer des Traction Avant endlich den Stempel eines geübten Kutschers – obwohl das vorn hinter dem Kühlergrill angeordnete Dreiganggetriebe mit diesem Hebel leicht zu schalten ist.
Allerdings benötigt die Servolenkung vor Ort so viel Kraft wie das Lenkrad eines fünf Tonnen schweren MAN Bundeswehr. Auf der Straße liegt das Auto aber gut, und der Federungskomfort verdient die Definition „angenehm“. Der relativ hohe Geräuschpegel erzeugt die Illusion halsbrecherischer Geschwindigkeit. Vierzylinder-1,9-Liter-Motor mit 56 PS schafft eine Beschleunigung auf knapp 120 km/h – wer mehr wollte, musste auf den dynamischeren DS warten.
Citroën DS erstmals mit hydropneumatischer Federung
Als Citroën 1955 den DS 19 als Nachfolger des Traction Avant vorstellte, erlebten die meisten treuen Kunden der Marke den typischen „Zukunftsschock“, als Citroën vorschlug, die Postkutsche durch einen Jet zu ersetzen. Am ersten Tag der Präsentation des Autos auf dem Pariser Autosalon gingen jedoch 12 Bestellungen ein.
Mit der DS-Serie überspringen Designer nicht nur ein halbes Jahrhundert Designentwicklung, sondern verstecken sich auch unter einem futuristischen Gehäuse und einer Vielzahl innovativer Geräte. Selbst eine hydropneumatische Federung allein reicht aus, um das Fahren zu einem neuen Erlebnis zu machen.
Der rote 21 DS 1967 Pallas sieht aus wie ein Raumschiff, da die Hinterräder fast vollständig unter der Karosserie verborgen sind. Wenn der Motor startet, wacht das Chassis auf und hebt die Karosserie einige Zentimeter an. Die hydropneumatische Federung kombiniert Stickstoff als Feder mit einem zentralen Hydrauliksystem, dessen Pumpe eine konstante Bodenfreiheit bietet, die sogar eingestellt werden kann. Nur der relativ hohe Sitz erinnert an das Vorgängermodell, während das Einspeichenlenkrad und das lebenserhaltende Armaturenbrett im Stil medizinischer Geräte an die moderne Citroën-Zeit erinnern.
Dank Halbautomatik bis hin zur DS-typischen Schwammbremse entfällt das Kupplungspedal. Wir schalten ohne den linken Fuß, nur mit dem Hebel am Lenkrad, wir halten ohne den üblichen Pedalweg an, wir drücken nur stärker oder schwächer auf den Gummischwamm – und wir gleiten über den Asphalt, als ob wir ihn fast nicht berühren würden. Fortschritte zeigen sich auch in der erreichten Geschwindigkeit – mit seinen 100 PS. Knappe 21 km/h erreicht der DS 175. In schnell gefahrenen Kurven neigt sich das Auto jedoch so weit, dass Passagiere und Passanten entsetzt zurückbleiben – aber das scheint verziehen zu sein. Ebenfalls verbaut ist der CX, der für unseren Triple-Vergleich in der 1979er GTI-Version steckt.
Citroën CX GTI mit 128 PS
Und hier ist der optische Unterschied zwischen der DS-Reihe und ihrem 1974 eingeführten Nachfolger enorm – der CX ist zwar sechs Zentimeter schmaler als der DS, wirkt aber deutlich breiter und imposanter als sein Vorgänger. Der Unterschied liegt vor allem an den großen trapezförmigen Scheinwerfern und der um fast zehn Zentimeter reduzierten Gesamthöhe des Autos. Der CX gilt als gelungener Hybrid zwischen dem DS und dem sportlichen Mittelmotor-Matra-Simca Bagheera.
Sportlich konturierte Ledersitze und ein Fünfgang-Vertikalhebelgetriebe unterstreichen den Anspruch an die Dynamik eines großen 128-PS-Pkw. und eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km / h. Der Motor ist jetzt quer, was eine Landung mit viel niedrigerem Bein nach vorne ermöglicht. Trotz der hydropneumatischen Federung und dem immer noch krassen Unterschied zwischen Vorder- und Hinterspur kurvt der CX souverän, verzichtet aber nicht auf typische Citroën-Merkmale wie Einspeichenlenkrad, Tachometer und sogar einen Drehzahlmesser mit Vergrößerungsfunktion. Aber genau deshalb lieben wir diese tapferen, eigensinnigen Franzosen – weil sie uns vor der banalen Masse an Süßigkeiten bewahren.
Abschluss
Redaktion Franz-Peter Hudek: Citroën Traction Avant und DS gehören zu Recht zur Kohorte der großen Klassiker. Sie bieten sehr viel individuellen Charme und dazu noch eine sehr interessante Technik. CX setzt diese Tradition fort. Leider haben das selbst Citroën-Fans erst spät erkannt – heute gehört der CX bereits zu einer vom Aussterben bedrohten Autogattung.
technische Daten
Citroën 11 CV (produziert 1952)
Motor
Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor mit seitlicher Nockenwelle hinten. mit Steuerkette, Solex- oder Zenith-Vergaser.
Bohrung x Hub: 78 x 100 mm
Arbeitsvolumen: 1911 cm³
Leistung: 56 PS bei 4000 U / min
Max. Drehmoment: 125 Nm bei 2000 U / min.
KraftübertragungFrontantrieb, Drei-Gang-Schaltgetriebe, erster Gang nicht synchron.
Karosserie und Fahrgestell
Selbsttragende Stahlkarosserie, Einzelradaufhängung, Allrad-Trommelbremsen
Vorderseite: Dreiecks- und Querträger, Längstorsionsfedern, Teleskopstoßdämpfer.
Hinten: starre Achse mit Längsträgern und Torsionsquerfedern, Teleskopstoßdämpfer
Dimensionen und Gewicht Länge x Breite x Höhe: 4450 x 1670 x 1520 mm
Radstand: 2910 mm
Gewicht: 1070 kg.
Dynamische Leistung und KostenHöchstgeschwindigkeit: 118 km / h
Verbrauch: 10-12 l / 100 km.
Produktions- und UmlaufzeitVon 1934 bis 1957 759 Exemplare.
Citroën DS 21 (1967)
Motor
Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor mit seitlicher Nockenwelle hinten. mit Steuerkette ein Weber Zweikammervergaser
Bohrung x Hub: 90 x 85,5 mm
Arbeitsvolumen: 2175 cm³
Leistung: 100 PS bei 5500 U / min
Max. Drehmoment: 164 Nm bei 3000 U / min.
KraftübertragungViergang-Schaltgetriebe mit Frontantrieb und hydraulischer Kupplungsbetätigung.
Karosserie und FahrgestellPlattformrahmen aus Stahlblech, hydropneumatische Nivellierfederung, Allrad-Scheibenbremsen
Vorderseite: Querstangen
Hinten: Längsträger.
Dimensionen und Gewicht Länge x Breite x Höhe: 4840 x 1790 x 1470 mm
Radstand: 3125 mm
Gewicht: 1280 kg
Tank: 65 l.
Dynamische Leistung und KostenHöchstgeschwindigkeit: 175 km / h
Verbrauch 10-13 l / 100 km.
Produktions- und UmlaufzeitCitroën ID und DS von 1955 bis 1975, insgesamt 1.
Citroen CX GTX
MotorVierzylinder-Viertakt-Reihenmotor mit seitlicher Nockenwelle hinten. mit Steuerkette, Bosch-L-Jetronic Benzin-Einspritzsystem
Bohrung x Hub: 93,5 x 85,5 mm
Arbeitsvolumen: 2347 cm³
Leistung: 128 PS bei 4800 U / min
Max. Drehmoment: 197 Nm bei 3600 U / min.
KraftübertragungFrontantrieb, Fünfgang-Schaltgetriebe.
Karosserie und FahrgestellSelbsttragende Karosserie mit anschraubbarem Hilfsrahmen, hydropneumatischer Federung mit Nivellierung, Scheibenbremsen an allen vier Rädern
Vorderseite: Querstangen
Hinten: Längsträger
Reifen: 185 HR 14.
Dimensionen und Gewicht Länge x Breite x Höhe: 4660 x 1730 x 1360 mm
Radstand: 2845 mm
Gewicht: 1375 kg
Tank: 68 l.
Dynamische Leistung und KostenHöchstgeschwindigkeit: 189 km / h
Beschleunigung von 0 auf 100 km / h: 10,5 Sek.
Verbrauch: 8-11 l / 100 km.
Produktions- und UmlaufzeitCitroën CX von 1974 bis 1985, 1 Stück
Text: Frank-Peter Hudek
Foto: Karl-Heinz Augustin
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