Probefahrt Dacia Duster DCI 110 4X4 vs Nissan Qashqai 1.5 DCI: Test
Probefahrt

Probefahrt Dacia Duster DCI 110 4X4 vs Nissan Qashqai 1.5 DCI: Test

Probefahrt Dacia Duster DCI 110 4X4 vs Nissan Qashqai 1.5 DCI: Test

Kompakte SUV-Modelle unterschiedlicher Preisklassen mit denselben Vierzylinder-Dieselmotoren

Womit ist ein teurer Nissan besser als ein günstiger Dacia und wie rechtfertigt er den Preisunterschied von mindestens 4790 Euro? Wir haben uns den Duster und den Qashqai, die beide vom getesteten 1,5-Liter-Diesel angetrieben werden, unter die Lupe genommen.

Anscheinend sagt Ihnen die Abkürzung K9K nichts. Es sei denn, Sie sind ein sehr Renault-Insider. Dann wissen Sie vielleicht, dass es sich um einen 1,5-dCi-Dieselmotor handelt, der seit fast 20 Jahren in Produktion ist und eine Auflage von über zehn Millionen Einheiten hat. Einer von ihnen ist in den Motorräumen der an diesem Test beteiligten Dacia Duster dCi 110 4×4 und Nissan Qashqai 1.5 dCi versteckt. Aber damit sind die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Autos schon fast erschöpft. Nicht nur die Preise der beiden Kompakt-SUV-Modelle liegen so weit auseinander wie die Fabriken, in denen sie hergestellt werden – die rumänische in Pitesti (Dacia) und die englische in Sunderland (Nissan).

Günstige Dacia

Fangen wir also beim Geld an. Dacia Duster ist in Deutschland ab 11 Euro erhältlich; Der Testwagen kostet mit wenigen Zusatzoptionen und höchster Ausstattung rund 490 Euro mehr, um genau zu sein 10 Euro. Mindestens weitere 000 werden benötigt, wenn Sie sich für den Kauf eines Qashqai-Testers entscheiden. Mit Tekna-Ausstattung bieten ihn die Nissan-Leute für 21 Euro an. Ein Doppelgetriebe steht allerdings nicht zur Wahl – es ist nur in Kombination mit einem 020 PS starken 10 dCi-Motor erhältlich.

Und noch ein Unterschied: Während der Duster in der diesjährigen zweiten Modellgeneration auf der Kleinwagenplattform der B0 Group basiert, basiert der Qashqai auf dem größeren P32L. Das Nissan-Modell ist etwa fünf Zentimeter länger und wirkt innen noch größer. Es scheint nur so, als wäre das Zimmer geräumiger. Die gemessenen Werte bestätigen den subjektiven Eindruck: Die Innenbreite ist rund sieben Zentimeter größer – der Unterschied zwischen den beiden Fahrzeugklassen. Der Unterschied beim Ladevolumen ist etwas kleiner, aber hier ist Nissan wieder eine Idee besser.

Generell hat sich bei der neuen Duster-Generation nur sehr wenig verändert. Dies gilt beispielsweise für die Außengestaltung; hier werden wahrscheinlich nur Dacia-Spezialisten die Unterschiede sofort bemerken. Das neue Modell erbte sogar eine geschwächte Mechanik zur Höhenverstellung des Fahrersitzes, wie ein Kollege nach einer Probefahrt scherzte. Das ist einerseits richtig, andererseits aber auch etwas unfair. Denn der Dacia hat jetzt eine etwas komfortablere Ratsche für die Höhenverstellung. Es ist immer noch unbequem, den Längsverstellhebel zu halten.

All dies wird bei Nissan viel einfacher. Ein elektrischer Sitzverstellmechanismus ist im € 1500 Lederpolsterpaket enthalten. Es enthält auch zwei bequeme Sitze in der ersten Reihe, die wesentlich komfortabler sind und eine bessere seitliche Unterstützung bieten als die in Dacia erhältlichen. Obwohl "Duster" jetzt viel komfortabler und von besserer Qualität als zuvor eingerichtet ist, ist hier und in anderen Details die Wirtschaftlichkeit, der seine Schöpfer ausgesetzt waren, offensichtlich. Zum Beispiel in eher bescheidenen Vorder- und Rücksitzen mit kleinen Abmessungen. Es gibt seit langem eine Debatte darüber, ob es sich lohnt, Dacia-Sitze während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs zu verwenden, aber Käufer sollten in Bezug auf die Sicherheit keine Kompromisse eingehen.

Umfangreiche Ausstattung des Nissan-Modells

Der neue Dacia Duster zum Beispiel hat wie sein Vorgänger nur drei Euro-NCAP-Sterne. Einschließlich, weil dies aus Sicht der Fahrerassistenztechnologie das Auto von gestern ist.

Laut Vorschrift hat er ABS und ESP, hat einen Toter-Winkel-Warner und bremst sogar etwas besser als der Nissan Qashqai. Gute Messergebnisse sind jedoch nur ein Teil der Wahrheit. Beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten verhält sich der Duster störrisch, folgt der Fahrtrichtung nicht stetig und erfordert daher die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Ansonsten bietet es fast keine Systeme, die das Fahren moderner Autos sicherer und angenehmer machen. Es ist beeindruckend, auch wenn wir es mit einem Modell wie dem Nissan-Vertreter vergleichen, der in dieser Hinsicht nicht sehr gut ausgestattet ist. Auf Tekna-Ebene ist es standardmäßig mit dem Visia-Assistentenpaket ausgestattet, das unter anderem den Spurhalteassistenten, den vorderen und hinteren Einparkassistenten und den Nothalteassistenten mit Fußgängererkennung umfasst. Für 1000 Euro gibt es den sogenannten Safety Screen mit Kreuzungswarner, Toter-Winkel-Warner, Einparkhilfe und Fahrermüdigkeitserkennung. Im Vergleich dazu wirkt der neue Dacia mittlerweile veraltet – auch weil ihm noch Hightech-Beleuchtung fehlt. Seine Scheinwerfer leuchten mit H7-Glühlampen, während der Qashqai Tekna standardmäßig mit adaptiven LED-Leuchten leuchtet.

Der Duster hat jedoch auch gute Aspekte wie den Federungskomfort. Obwohl das Chassis ziemlich weich ist und mehr Bewegung zulässt als der dichtere Nissan, ist es besser auf schwere Stöße vorbereitet. Darüber hinaus ist der Duster mit weicheren 17-Zoll-Reifen bestückt.

Alles in allem bietet Dacia einen SUV an, der härteres Handling und anspruchsvolleres Gelände toleriert. Nicht nur dank des Doppelgetriebes. Obwohl es keine echte Differenzialsperre gibt, kann die Leistungsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse mit einem Drehschalter in der Mittelkonsole zwischen 50 und 50 Prozent gesperrt werden. Damit der Duster gut genug von den asphaltierten Straßen kommt, verfügt er immer noch über das Doppelgetriebesystem des ersten Nissan X-Trail. In der Version mit diesem Motor ist der Qashqai, wie bereits erwähnt, nur mit Frontantrieb erhältlich. Auf harten Oberflächen ist dies nicht unbedingt ein Nachteil; Während der Fahrt wirkt das Auto mit zwei Vorderrädern etwas lebhafter. Es ist viel eher bereit, in Kurven zu fahren, und mit seinem präziseren und großzügigeren Feedback folgt das Lenksystem besser dem gewünschten Kurs, ohne den geringsten Verdacht, dass es ein Wunder des Fahrverhaltens ist.

Ein solcher Gedanke kann nur im Vergleich zum Dacia aufkommen, der insgesamt den Eindruck eines deutlich tollpatschigeren Verhaltens erweckt – unter anderem deshalb, weil er sich in den Kurven stark und in einem großen Winkel neigt. Die Lenkung des Rumänen ist indirekter, vermittelt ein leichtes Gefühl für das, was die Vorderräder tun, und hat einen sehr leichten und undefinierten Hub für ein ruppiges Auto dieser Art.

Mehr Lärm in Duster

Es ist davon auszugehen, dass wenige Käufer aufgrund gekonnter Kurvenführung Duster oder Qashqai bevorzugen werden. Bei Dieselmodellen und in der Duster-Preisklasse dürften die Antriebskosten eine entscheidende Rolle spielen. Hier erweist sich der sparsamere Nissan als talentierter, dessen Verbrauch im Test fast einen Liter geringer ausfällt. Er ist jedoch nicht gezwungen, die hintere Antriebsachse zu tragen. Unterschiede in den dynamischen Eigenschaften der beiden SUV-Modelle sind nicht besonders groß – 0,4 Sekunden bei Beschleunigung auf 100 km/h und 13 km/h bei Höchstgeschwindigkeit sind nicht gravierend. Noch beeindruckender ist jedoch der Leistungsunterschied zwischen den beiden Motorrädern.

Im Nissan-Modell läuft der 1,5-Liter-Diesel ruhig und leise. Er beginnt entschlossen, aber nicht zu gewalttätig zu arbeiten. Sie spüren selten den Wunsch nach mehr Kraft oder Elastizität. Grundsätzlich verhält sich der gleiche Diesel in Dacia völlig anders. Hier macht es ein etwas unerträgliches und viel lauteres Geräusch und wirkt trotz des kürzeren Hauptgetriebes deutlich schwerer. Darüber hinaus arbeitet das Getriebe mit einem ultrakurzen ersten "Berg" -Gang undeutlich und leicht keilförmig. Übrigens können Sie für eine Sekunde leicht in den Alltag eintreten.

Text: Heinrich Lingner

Foto: Hans-Dieter Zeifert

Auswertung

1. Nissan Qashqai 1.5 dCi Tekna – 384 Punkten

Der Qashqai gewinnt diesen Vergleich mit deutlicher Überlegenheit, da er ein viel besseres Fahrzeug mit sichererem Handling, reaktionsschnellerer Lenkung und besserer Qualität ist.

2. Dacia Duster dCi 110 4×4 Prestige – 351 Punkten

Trotz einiger Verbesserungen, Schwächen in Einstellungen und Sicherheitsausstattung lassen keinen Zweifel daran, dass der Duster vor allem eine wesentliche Qualität hat - einen niedrigen Preis.

technische Daten

1. Nissan Qashqai 1.5 dCi Tekna2. Dacia Duster dCi 110 4×4 Prestige
Arbeitsvolumen1461 cm³1461 cm³
Macht110 k.s. (81 kW) bei 4000 U / min109 k.s. (80 kW) bei 4000 U / min
Maximum

Drehmoment

260 Nm bei 1750 U / min260 Nm bei 1750 U / min
Beschleunigung

0-100 km / h

11,9 mit12,3 mit
Bremswege

mit einer Geschwindigkeit von 100 km / h

35,7 m34,6 m
Höchstgeschwindigkeit182 km / h169 km / h
Durchschnittlicher Verbrauch

Kraftstoff im Test

6,1 l / 100 km6,9 l / 100 km
Grundpreis31 200 EUR (in Deutschland)18 900 EUR (in Deutschland)

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