Elektronische Federungen: Ein bisschen Komfort und Effizienz
Motorradbetrieb

Elektronische Federungen: Ein bisschen Komfort und Effizienz

ESA, DSS Ducati Skyhook-Federung, elektronisches Dämpfungssystem, dynamische Dämpfung…

2004 von BMW und seinem ESA-System entdeckt und 2009 modernisiert, ist die elektronische Federung unserer Motorräder nicht mehr das Vorrecht des bayerischen Herstellers. Tatsächlich enthalten die Ducati S Touring, die KTM 1190 Adventure, das Aprilia Caponord 1200 Touring Kit und seit neuestem auch die Yamaha FJR 1300 AS zu ihrem Preisnachlass eine Menagerie erfahrener Chips. Diese kürzlich als End-to-End-Lösungen für die Verbindung unserer Maschinen mit dem Boden eingeführten computergestützten Systeme bieten vor allem die Möglichkeit einer vereinfachten Konfiguration entsprechend den Bedürfnissen und Wünschen des Fahrens. Seit 2012 ist ihre Anpassung seit einiger Zeit kontinuierlich. Allerdings gibt es je nach Marke einige Implementierungsunterschiede zwischen diesen Technologien.

Der erste davon ist ihr passiver oder halbdynamischer Charakter: einfache Voreinstellung oder ständige Anpassung. Außerdem binden einige ihre Sitzposition an die gewählte Motorzuordnung, während andere sogar einen vollautomatischen Modus anbieten … mit letztlich unterschiedlichem Lenkradgefühl. Daher ist eine erste Einschätzung notwendig.

BMW - ESA Dynamic

Jeder Meister, jede Ehre. Die deutsche Marke war die erste, die ihr ESA-System vorstellte. Während die erste Generation lediglich den Treiber durch eine Anpassung ersetzte, insbesondere um den Komfort und die Leichtigkeit zu verbessern, ist die Version 2013-14 deutlich schwieriger. Die kontinuierliche hydraulische Modulationstechnologie kommt erstmals im High-End-Hypersport 1000 RR HP4 (DDC – Dynamic Damping Control) zum Einsatz. Dann, ein paar Wochen später, kommt sie hier optional auf der neuesten flüssigkeitsgekühlten R 1200 GS.

Dieses neue dynamische ESA vereint viele Optionen. Während es weiterhin drei hydraulische Profile (hart, normal und weich) bietet, die sich mit drei zu definierenden Vorspannungen kreuzen (Pilot, Pilot und Koffer, Pilot und Passagier), beherrscht das System nun eine kontinuierliche Expansion und Kontraktion. Dazu informieren die vorderen und hinteren Bewegungssensoren das System ständig über die vertikale Bewegung von Lenkrad und Schwinge. Abhängig von den jeweiligen Bedingungen und dem Fahrstil wird die Dämpfung dann automatisch über elektrisch gesteuerte Ventile angepasst.

Unterwegs ermöglichen diese Elemente eine möglichst schnelle und genaue Anpassung des besten Dämpfungsfaktors. Reaktionsfreudiger bei Anstiegen und stabiler beim Abbremsen ermöglicht die Maschine, den letzten Bruchteil der Zeit besser zu nutzen.

Für den Einsatz auf der Straße oder im Gelände modifiziert und mit der R 1200 GS 2014 ausgestattet, bietet ESA Dynamic ein Höchstmaß an Komfort und Leistung. Der kleinste Defekt auf der Straße wird sofort gefiltert, die Kompressions- und Expansionsdämpfung erfolgt in Echtzeit!

Bei BMW steht die Betrachtung von Motorkennfeldern im Vordergrund. Letztere modulieren beim bayerischen Hersteller alle anderen von ihnen betriebenen Systeme. Zu ihrer Wirkung auf die Federung kommt noch deren Wechselwirkung hinsichtlich AUC (Schlupfregelung) und ABS hinzu.

Insbesondere erfordert die Wahl des dynamischen Modus eine stärkere Reaktion auf die Beschleunigung und führt tatsächlich zu steiferen Federungen, unabhängig vom gewählten Profil. Dann sind ABS und CSA aufdringlich. Im Gegensatz dazu sorgt der Regenmodus für ein deutlich sanfteres Ansprechverhalten des Motors und setzt dann die Dämpfung zurück. Auch ABS und CSA werden deutlich interventionistischer. Darüber hinaus hebt der Enduro-Modus die Maschine an den Federungen an, sorgt für maximalen Federweg und deaktiviert das hintere ABS.

Ducati - Aufhängung DSS Ducati Skyhook

Die Italiener aus Bologna statten ihren Trail seit 2010 mit bemannten Pods aus, die 2013 halbdynamisch umgestellt wurden. Das ausgewählte, gemeinsam mit dem Ausrüstungshersteller Sachs entwickelte System passt die Kompression, Ausdehnung und Vorspannung der Hinterradfeder an die Fahrbedingungen an. Es kann auch über den Bordcomputer konfiguriert werden und die abgenommene Last anzeigen (Solo, Duett ... usw.). Darüber hinaus verfügt DSS über eine kontinuierliche semiaktive Federungsregelung.

Beschleunigungsmesser, die am unteren Gabel-T-Stück und am Hinterrahmen angebracht sind, erfassen die Frequenzen, die beim Lenken auf die 48-mm-Gabel und die Schwinge übertragen werden. Informationen werden sofort mit einem speziellen Rechner analysiert und entschlüsselt. Skyhook ist ein seit langem in Autos verwendeter Algorithmus, der die übertragenen Schwankungen lernt und dann auf diese Belastungen reagiert, indem er die Hydraulik kontinuierlich anpasst.

Auch bei Ducati diktiert der Motor je nach Profil (Sport, Touring, Urban, Enduro) seine Gesetze seinen Halbzyklus-Dienern und anderen Assistenzkräften: Antiblockiersystem und ABS. Somit bietet der Sportmodus straffere Federungen. Im Gegensatz dazu sorgt der Enduro-DSS-Modus für die Offroad-Entwicklung mit weichen Federungen. Auch ABS und DTC folgen dem Ton und passen ihre Einstellungen an.

Im Einsatz sorgen Mutlistrada und sein DSS für eine präzise Handhabung. Erstens sind die Stoffübertragungen, die das Pumpphänomen verursachen, das Suspensionen mit hohem Bewegungsniveau innewohnt, äußerst begrenzt. Dieselbe Beobachtung in den Kurvensequenzen, in denen die Maschine Strenge und Präzision beibehält.

Gabel 48 mm

Sportmodus: 150 PS (kostenlose Version), DTC von 4, ABS von 2, sportlichere, stärkere DSS-Fahrwerke.

Touring-Modus: 150 PS (kostenlose Version) weicheres Ansprechverhalten, DTC von 5, ABS von 3, DSS tourenorientiert mit mehr Federungskomfort.

Stadtmodus: 100 PS, DTC von 6, ABS von 3, stadtorientiertes DSS für Unebenheiten (Rückschlag) und Notbremsung (gegen das Vorderrad).

Enduro-Modus: 100 PS, DTC auf Stufe 2, ABS auf Stufe 1 (mit Hecksperre), geländegängiges DSS, weiche Federung.

KTM - EDS: Elektronisches Dämpfungssystem

Wie gewohnt vertrauen die Österreicher auf ihre White Power (WP)-Fahrwerkstechnologie. Und auf dem 1200 Adventure Trail finden wir es. Das semiadaptive EDS-System bietet vier Gabelfeder- und Dämpferkonfigurationen (Solo, Solo mit Gepäck, Duo, Duo mit Gepäck) auf Knopfdruck am Lenker. Vier Schrittmotoren, die über eine eigene Steuerbox gesteuert werden, sind einstellbar: Zugstufendämpfung am rechten Gabelarm, Druckstufendämpfung am linken Gabelarm, Dämpfung am hinteren Stoßdämpfer und Federvorspannung des hinteren Stoßdämpfers.

Drei Dämpfungskonfigurationen, Comfort, Road und Sport, bilden außerdem die Voreinstellungen. Und wie bei den beiden vorherigen Maschinen koordinieren die Motormodi die Dämpfungsarbeit. Das österreichische System verhält sich dann global wie das BMW ESA vor der „dynamischen“ Evolution.

Sobald Sie unterwegs sind, können Sie ganz einfach von einem Federungssetup zum anderen wechseln. Abenteuer betont seinen zyklischen Teil großer Beweglichkeit und Lebhaftigkeit. Sollten beim Bremsen noch serienmäßig Schaukelbewegungen spürbar sein, werden diese durch die Entscheidung für einen Sport-Pilot-Gepäckanzug deutlich reduziert. Wieder einmal sehen wir hier eine Bestätigung dieser Ausrüstung hinsichtlich der einfachen Einstellung und der Gesamteffizienz.

Aprilia ADD-Dämpfung (Aprilia Dynamic Damping)

Die untersuchte Chip-Menagerie beugt auch der Sachs Travel-Version des Caponord 1200 vor, sowohl für den Stoßdämpfer in der rechten Seitenstangenposition als auch für die 43-mm-Upside-Down-Gabel. Semiaktive Federungen sind der bemerkenswerteste Ausdruck seiner Bordelektronik, die durch vier Patente geschützt ist. Von den Systemen anderer Marken unterscheidet sich das Aprilia-Konzept insbesondere durch das Fehlen vordefinierter Profile (Komfort, Sport etc.). Im Informationsfeld können Sie einen neuen Automatikmodus auswählen. Ansonsten kann die Beladung des Motorrades angegeben werden: Solo, Solo-Koffer, Duo, Duo-Koffer. Unabhängig von der Wahl wird dann eine Vorspannung auf den Dämpfer ausgeübt, wodurch die Feder gespannt wird und ein Kolben den Öltank zusammendrückt, der sich unter dem hinteren Scharnier befindet. Allerdings muss die Gabel diesen Wert manuell mit einer herkömmlichen Schraube an einem geraden Rohr einstellen. Ein weiterer Nachteil: ABS und Traktionskontrolle

Dann kommt die automatische hydraulische Anpassung während der Fahrt, abgeleitet von der Automobiltechnologie, die Sky-Hook- und Beschleunigungsalgorithmen integriert. Mit dieser Methode können Sie verschiedene, an vielen Punkten gemessene Schwankungen verwalten. Natürlich ist die Bewegung von Aufhängungen sowohl in den dynamischen Nutzungsphasen (Beschleunigung, Bremsung, Winkeländerung) als auch die Qualität der angetroffenen Beschichtung ein naheliegendes Maß. Das linke Gabelrohr enthält einen Drucksensor, der auf ein Ventil wirkt, während das andere am Hinterrahmen befestigt ist und den Schwingenweg erfasst. Aber auch die Motordrehzahl wird berücksichtigt, denn sie ist eine Vibrationsquelle. Somit ermöglichen alle verarbeiteten Informationen, jederzeit auf langsame und schnelle Hochgeschwindigkeitsbewegungen (hohe und niedrige Frequenzen) der Aufhängungen zu reagieren und sich feiner anzupassen als mechanische Systeme. Schwellenwerte werden außer Acht gelassen, sodass wichtigere Variablen und damit Komfort und Effizienz gleich bleiben.

Während die gesamte Technik harmonisch funktioniert, scheint das System manchmal in seiner Wahl zu schwanken. Es ist möglich, dass die Menge der zu analysierenden Informationen manchmal zu einer Mikroverzögerung bei Suspensionsreaktionen führt. So kann es bei gleichmäßiger sportlicher Fahrweise passieren, dass die Gabel bei schnellen Kurvenfahrten zu weich ist. Im Gegenteil, das Auto fühlt sich bei einer Reihe von Unebenheiten manchmal zu steif an. Dieses Verhalten wurde sofort behoben und hat keine Auswirkungen auf die Verarbeitung. Dies ist das Ergebnis einer ständigen Anpassung der Maschine an die Pilotbedingungen. Manchmal kommt es bei „extremer“ Fahrt zu einem leichten verschwommenen Gefühl, das schließlich bei anderen Marken üblich ist. Im Laufe der Kilometer verschwindet dieses Gefühl für jeden. A

Yamaha

Als erster japanischer Hersteller, der diese Technologie endlich anbietet, stattet Yamaha seine legendäre FJR 1300 AS mit Stoßdämpfung aus. Daher erobert die Elektronik den 48-mm-Kayaba-Stoßdämpfer und die Upside-Down-Gabel. Allerdings ist dieses Modell speziell mit einem semiaktiven System ausgestattet, das mittlerweile sehr klassisch bei High-End-Straßenfahrzeugen ist. Drei Modi, Standard, Sport und Komfort, sind hydraulisch einstellbar mit 6 Variablen (-3, +3) und vier Federvorspannungen vom Hinterrohr (Solo, Duett, Einzelkoffer, Duo-Koffer). Die Schrittmotoren steuern sowohl die Druckstufendämpfung am linken Rohr als auch die Druckstufendämpfung am rechten Rohr.

Für Yam' ist es also vor allem der Einstellkomfort, den diese Technologie mit sich bringt, sowie das verbesserte Handling, sofern der Fahrer sein Auto auf die vorgeschlagenen Einstellungen abstimmt. Mit der neuen Gabel ist die FJR AS 2013 präziser und kann die Last des unterstützten Bremsens besser tragen.

Wilbers Vesa

Die unter Bikern wenig bekannte deutsche Marke ist seit 28 Jahren auf Dämpfungsspezialisten spezialisiert und hat eine breite Palette an Federungen entwickelt. Auf diese Weise kann ihre Produktion sowohl das Einstiegsmodell als auch das neueste Hypersportgerät vieler Marken ausstatten. Ihre Erfahrungen fließen in die Deutsche Geschwindigkeits-Meisterschaft (Superbike IDM) ein.

Das Unternehmen bot schnell eine günstigere Ersatzalternative an: die alten BMW ESA-Systeme, die bei einigen Modellen versagten. So kann ein Motorrad, bei dem die Garantie abgelaufen ist und bei dem aufgrund von Systemkorrosion oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen eine Fehlfunktion auftritt, mit Wilbers-ESA oder WESA mit denselben Funktionen und Einstellungen wie das Original ausgestattet werden.

Abschluss

Das Aufkommen elektronisch abgestimmter Fahrwerke scheint immer offensichtlicher. So ausgestattete Maschinen sind umso angenehmer in der Handhabung. Die Praktikabilität kehrt zum automatischen Aprilia/Sachs-Tandemmodus zurück.

Auch wenn sie nicht über manuelle Einstellungen verfügen, machen diese Systeme traditionelle High-End-Geräte keineswegs überflüssig. Darüber hinaus ermöglichen sie eine noch feinere Abstimmung entsprechend den wahren Vorlieben jedes Einzelnen. Die kontinuierliche adaptive Dämpfung (BMW Dynamic, Ducati DSS und Aprilia ADD) konterkariert jedoch direkt die Fähigkeiten dieser klassischen Hochfliegelemente. Indem sie die Variationen des Untergrunds und der Fahrweise so genau wie möglich erkennen, bieten sie für jede Gelegenheit die richtige Reaktion. Es ist auch bekannt, dass diese Technologien auch eine Beeinflussung des Mappings von Motor auf Dämpfung (BMW - Ducati) ermöglichen. Dies beeinflusst die Feinheiten der Reaktion.

Für die meisten Biker stellt diese Entwicklung im Alltag ein wichtiges Sicherheitsplus dar. Es bleibt abzuwarten, wie zuverlässig diese Spitzentechnologie im Laufe der Zeit ist und strengen Tests unterzogen wird.

Denn wenn Sie die Belastung des Rahmens ein wenig ändern, können Sie die Leistung vergleichen und sich vorerst für hochwertige traditionelle Geräte entscheiden. Andernfalls erscheint E-Hilfe insbesondere für die Schwierigsten unter ihnen attraktiv.

Unsere Rahmen sind immer technologisch fortschrittlicher und lassen sich jetzt einfacher für Biker abstimmen, die neu in der hydraulischen Alchemie sind. Ganz zu schweigen von der Verbesserung der Verarbeitungsqualität. Um eine endgültige Vorstellung zu bekommen, besteht die beste Lösung darin, Maschinen auszuprobieren, die über diese Systeme verfügen, das Interesse dieser modernen Aufhängungen zu bewerten ... und zu prüfen, ob irgendein „Chip“ nützlich sein kann.

Kommentar hinzufügen