Junkers Ju 87: Jagdpanzer und Nachtangriffsflugzeug Teil 4
Militärausrüstung

Junkers Ju 87: Jagdpanzer und Nachtangriffsflugzeug Teil 4

Ju 87 G-1 startbereit, am Steuer von Hptm. Hans-Ulrich Rudel; 5. Juli 1943

Die ersten Junkers Ju 87 G-1-Flugzeuge mit 18-mm-Flak-37-Geschützen wurden im Mai 2 bei der III./St.G 1943 in Dienst gestellt. Damals war das Geschwader auf dem Flugplatz Kertsch 4 auf der Krim stationiert. Die Hauptaufgabe der „Stücke“ war der Kampf gegen amphibische Angriffe, die im Rücken der deutschen Truppen im Kuban landeten. Zu diesem Zweck setzten die Russen Flotten kleinerer Boote ein.

Hauptmann Hans-Ulrich Rudel testete eines der Ju 87 G-1-Flugzeuge gegen sie:

Jeden Tag laufen wir von morgens bis abends auf dem Wasser und im Schilf auf der Suche nach Booten. Ivan fährt auf kleinen primitiven Kanus, Motorboote sieht man selten. Kleine Boote bieten Platz für fünf bis sieben Personen, größere Boote für bis zu zwanzig Soldaten. Wir verwenden keine spezielle Panzerabwehrmunition, diese benötigt keine große Durchschlagskraft, sondern eine große Anzahl an Splittern nach dem Auftreffen auf die Holzummantelung, damit Sie das Boot schnellstmöglich zerstören können. Am praktischsten ist die übliche Flugabwehrmunition mit entsprechendem Zünder. Alles, was auf dem Wasser schwimmt, ist bereits verloren. Die Verluste an Iwans Booten müssen schwerwiegend gewesen sein: Ich selbst habe in wenigen Tagen mehr als 70 davon zerstört.

Erfolgreiche Einsätze gegen die sowjetischen Landungsboote wurden von einer automatischen Kamera unter der Tragfläche der Stukov gefilmt und als Ausschnitt aus der Chronik der Deutschen Wochenrückschau 2 in allen deutschen Kinos gezeigt.

Am ersten Tag der Operation Citadel, dem 5. Juli 1943, debütierte die Ju 87 G-1 im Kampf gegen sowjetische Panzerfahrzeuge. Diese Flugzeuge gehörten zum 10. (Pz)/St.G 2 unter dem Kommando von Hptm. Rudel:

Der Anblick einer riesigen Panzermasse erinnert mich an mein Auto mit Waffen aus der Versuchseinheit, das ich von der Krim mitgebracht habe. Angesichts einer so großen Anzahl feindlicher Panzer könnte es getestet werden. Obwohl die Flugabwehrartillerie um die sowjetischen Panzerverbände sehr stark ist, wiederhole ich mir, dass unsere Truppen 1200 bis 1800 Meter vom Feind entfernt sind. Wenn ich also nicht sofort nach dem Aufprall auf eine Flugabwehrrakete wie ein Stein umfalle, wird es immer möglich sein, ein zerstörtes Fahrzeug in die Nähe unserer Panzer zu bringen. Das erste Bombergeschwader folgt also meinem einzigen Kanonenflugzeug. Wir werden es bald versuchen!

Bei der ersten Aktion explodierten vier Panzer durch die heftigen Treffer meiner Kanonen, und am Abend hatte ich zwölf davon zerstört. Wir alle werden von einer Art Jagdleidenschaft erfasst, die damit zusammenhängt, dass wir mit jedem zerstörten Panzer viel deutsches Blut einsparen.

In den folgenden Tagen erzielt das Geschwader zahlreiche Erfolge und entwickelt langsam Taktiken für den Angriff auf Panzer. So hat einer seiner Schöpfer, Hptm. Rudel:

Wir tauchen auf Stahlkolosse, mal von hinten, mal von der Seite. Der Sinkwinkel ist nicht zu steil, um nahe am Boden zu sein und den Schirm beim Ausstieg nicht abzuwürgen. In diesem Fall wäre es nahezu unmöglich, einen Aufprall auf den Boden mit allen daraus resultierenden gefährlichen Folgen zu vermeiden. Wir müssen immer versuchen, den Panzer an seinen schwächsten Stellen zu treffen. Die Front eines jeden Panzers ist immer der stärkste Punkt, daher versucht jeder Panzer, mit dem Feind vor ihm zusammenzustoßen. Die Seiten sind schwächer. Der günstigste Ort für einen Angriff ist jedoch der Rücken. Dort befindet sich der Motor, und die Notwendigkeit, eine ausreichende Kühlung dieser Energiequelle sicherzustellen, erlaubt die Verwendung nur dünner Panzerplatten. Um den Kühleffekt noch zu verstärken, ist diese Platte mit großen Löchern versehen. Es lohnt sich, dort einen Panzer zu schießen, da immer Sprit im Motor ist. Ein Panzer mit laufendem Motor ist aus der Luft leicht an dem blauen Abgasrauch zu erkennen. Treibstoff und Munition werden an den Seiten des Tanks gelagert. Allerdings ist die Panzerung dort stärker als hinten.

Der Kampfeinsatz der Ju 87 G-1 im Juli und August 1943 zeigte, dass diese Fahrzeuge trotz der relativ geringen Geschwindigkeit am besten zur Panzerzerstörung geeignet sind. Infolgedessen wurden vier Jagdpanzergeschwader gebildet: 10.(Pz)/St.G(SG)1, 10.(Pz)/St.G(SG)2, 10.(Pz)/St.G(SG) 3 und 10.(Pz)/St.G(SG) 77.

Am 17. Juni 1943 wurde das 10. (Pz) / St.G1 aufgestellt, das nach der Umbenennung am 18. Oktober 1943 in 10. (Pz) / SG 1 im Februar und März 1944 vom Flugplatz Orscha aus operierte. Sie war direkt der 1. Fliegerdivision unterstellt. Im Mai 1944 wurde das Geschwader nach Biala Podlaska verlegt, wo auch Stab und I./SG 1 stationiert waren. Im Sommer operierte das Geschwader vom Territorium Litauens aus, von den Flugplätzen in Kaunas und Dubno, im Herbst 1944 von der Umgebung von Tylzha aus. Seit November ist der Basisflughafen Shippenbeil südöstlich von Königsberg. Das Geschwader wurde am 7. Januar 1945 aufgelöst und in das Geschwader I. (Pz)/SG 9 eingegliedert.

Das oben erwähnte 10.(Pz)/SG 2 kämpfte im Herbst 1943 am Dnjepr gegen sowjetische Panzer. Anfang 1944 unterstützte er Einheiten der 5. Panzerdivision der Waffen-SS „Viking“ beim Durchbruch der Einkesselung bei Tscherkassy. Das Geschwader operierte dann von den Flugplätzen Perwomajsk, Uman und Rauchowka aus. Am 29. März wurde Hptm das Goldene Deutsche Kreuz für herausragende Verdienste im Kampf gegen sowjetische Panzer verliehen. Hans-Herbert Tinel. Im April 1944 operierte die Einheit vom Flugplatz Iasi aus. Die schwierige Lage im mittleren Abschnitt der Ostfront führte im Juli zur Verlegung eines Teils auf das Gebiet Polens (Flughäfen Jaroslawitz, Zamosc und Mielec) und dann nach Ostpreußen (Insterburg). Im August 1944 wurde der derzeitige Staffelführer Hptm. Helmut Schubel. Leutnant Anton Korol, der die Zerstörung von 87 sowjetischen Panzern in wenigen Monaten dokumentierte.

Zu dieser Zeit entsteht eine Legende über das größte Ass der Stukavaffe, nämlich Oberst Hans-Ulrich Rudel. Bereits im Sommer 1943, während der Kämpfe am mittleren Abschnitt der Ostfront, führte Rudel am 24. Juli 1200 Einsätze durch, zwei Wochen später, am 12. August, 1300 Einsätze. Am 18. September wurde er zum Kommandeur des III./St.G 2 „Immelmann“ ernannt. Am 9. Oktober unternimmt er 1500 Einsätze, vollendet dann die Vernichtung von 60 sowjetischen Panzern, am 30. Oktober meldet Rudel die Vernichtung von 100 feindlichen Panzern, am 25. November 1943 wird er im Dienstgrad 42. Soldat der deutschen Wehrmacht mit den Eichenblattschwertern des Ritterkreuzes ausgezeichnet.

Im Januar 1944 erzielte das von ihm befehligte Geschwader zahlreiche Erfolge in der Schlacht von Kirowgrad. Vom 7. bis 10. Januar zerstörte Rudel 17 feindliche Panzer und 7 Panzergeschütze. Am 11. Januar behält er 150 sowjetische Panzer auf seinem Konto und führt fünf Tage später 1700 Einsätze durch. Beförderung zum Major am 1. März (rückwirkend ab 1. Oktober 1942). Im März 1944 versucht das III./SG 2, das sie befehligte, stationiert auf dem Flugplatz Rauchowka, 200 km nördlich von Odessa gelegen, mit aller Kraft, die verzweifelte Verteidigung der deutschen Truppen im Raum Nikolaev zu unterstützen.

Am 25. März unternahm er 1800 Einsätze und am 26. März 1944 zerstörte er 17 feindliche Panzer. Am nächsten Tag wurde seine Leistung in der Zusammenfassung des Oberkommandos der Wehrmacht festgehalten: Major Rudel, der Staffelkommandeur eines der Angriffsregimenter, zerstörte an einem Tag 17 feindliche Panzer im Süden der Ostfront. Rudl erwähnte am 5. März auch: Starke Regimenter der deutschen Sturmflieger traten in die Schlacht zwischen Dnjestr und Prut ein. Sie zerstörten zahlreiche feindliche Panzer und eine große Anzahl motorisierter und von Pferden gezogener Fahrzeuge. Diesmal neutralisierte Major Rudel erneut neun feindliche Panzer. So hatte er nach mehr als 28 geflogenen Einsätzen bereits 1800 feindliche Panzer zerstört.202 Am nächsten Tag wurde Rudel als 6. Soldat der deutschen Wehrmacht mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Diamanten ausgezeichnet, das ihm Adolf Hitler persönlich auf dem Berghof bei Berchtesgaden überreichte. Bei dieser Gelegenheit erhielt er aus den Händen von Hermann Göring ein goldenes Fliegerabzeichen mit Diamanten und als einziger Pilot der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg ein goldenes Abzeichen der Frontflieger mit Diamanten.

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