Katalogverbrauch und Realität – woher kommen diese Unterschiede?
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Katalogverbrauch und Realität – woher kommen diese Unterschiede?

Katalogverbrauch und Realität – woher kommen diese Unterschiede? Der von den Herstellern angegebene Kraftstoffverbrauch liegt sogar um ein Drittel unter dem tatsächlichen. Kein Wunder, werden sie doch unter Bedingungen gemessen, die wenig mit dem Verkehr zu tun haben.

Die Grundsätze zur Messung des Kraftstoffverbrauchs sind durch EU-Vorschriften streng definiert. Den Richtlinien zufolge führen Automobilhersteller Messungen nicht unter realen Fahrbedingungen, sondern unter Laborbedingungen durch.

Hitze und drinnen

Das Fahrzeug wird einem Dyno-Test unterzogen. Vor Beginn der Messung wird der Raum auf eine Temperatur von 20-30 Grad erwärmt. Die Richtlinie legt die erforderliche Luftfeuchtigkeit und den erforderlichen Druck fest. Der Tank des Prüffahrzeugs muss zu 90 Prozent mit Kraftstoff gefüllt sein.

Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können Sie mit dem Test fortfahren. Auf dem Prüfstand „fährt“ das Auto 11 Kilometer. Tatsächlich drehen sich nur die Räder und der Körper bewegt sich nicht. Die erste Stufe besteht darin, das Auto auf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h zu beschleunigen. Ein Auto legt eine Strecke von 4 Kilometern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 19 km/h zurück. Nach Überwindung dieser Distanz beschleunigt der Fahrer auf 120 km/h und muss auf den nächsten 7 Kilometern eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,6 km erreichen. Unter Laborbedingungen beschleunigt und bremst das Auto sehr sanft, der Fahrer vermeidet scharfes Durchtreten. Das Ergebnis des Kraftstoffverbrauchs wird nicht anhand der Messwerte des Computers oder nach dem Auftanken des Fahrzeugs berechnet. Sie wird auf der Ebene der gesammelten Abgasanalyse eingestellt.

große Unterschiede

Wirkung? Die Hersteller haben in Katalogen sensationelle Verbrauchswerte veröffentlicht und über die technischen Daten des Autos informiert. Wie die Praxis zeigt, sind die Daten leider in den meisten Fällen unter normalen Verkehrsbedingungen und bei alltäglicher Nutzung des Autos praktisch unerreichbar. Wie Tests von regiomoto-Journalisten zeigen, liegt der tatsächliche Kraftstoffverbrauch im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent höher als von den Herstellern angegeben. Warum? Experten zufolge hat der Unterschied mehrere Gründe.

- Erstens sind das völlig andere Fahrbedingungen. Der Dynamometertest ist eine hohe Lufttemperatur, sodass der Motor schneller warm wird. Dadurch wird der automatische Choke früher abgeschaltet und der Kraftstoffverbrauch automatisch reduziert, sagt Roman Baran, Rallyefahrer, polnischer Bergrennmeister.

Keine Staus oder Geschwindigkeitseinbrüche

Eine weitere Bemerkung betrifft die Messmethode. Im Herstellertest fährt das Auto die ganze Zeit. Bei Straßenverhältnissen kommt es häufiger zu Stopps. Und gerade beim Beschleunigen und im Stau verbraucht der Motor zusätzlichen Kraftstoff.

„Es ist also schwer zu sagen, dass das Fahren von 11 Kilometern auf einem Rollenprüfstand dem Fahren von 11 Kilometern durch eine dicht besiedelte Stadt und einem Abschnitt einer stark befahrenen Nationalstraße durch unbebautes Gelände entspricht“, sagt Baran.

Wer im Stadtverkehr 10–15 km zurücklegt, wird feststellen, dass die Betriebsbedingungen des Autos einen großen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben. Unter solchen Bedingungen erreichen die Messwerte des Bordcomputers 10-15 Liter pro Hundert, während der vom Hersteller angegebene Verbrauch in der Stadt meist bei 6-9 l/100km liegt. Auf einer längeren Strecke liegt ein Auto mit warmem Motor in der Regel innerhalb der vom Hersteller angegebenen Werte. Nur wenige Menschen fahren gleichzeitig 50 km durch die Stadt.

Viel hängt vom Motor ab.

Laut Roman Baran ist dies jedoch nicht überraschend. Das Erzielen von Ergebnissen ähnlich den Herstellermessungen ist möglich und hängt stark vom Motortyp ab. "Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben. Fahren eines Alfa Romeo 156 mit einem 140 PS 1.9 JTD Dieselmotor. Mir ist aufgefallen, dass sich die Fahrweise nur geringfügig auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Eine sanfte Fahrt durch die Stadt endete mit einem Ergebnis von 7 Litern, die härteste mit einem Liter mehr. Zum Vergleich: Ein Benziner Passat 2.0 FSI kann in der Stadt 11 Liter verbrauchen, aber durch Drücken des Gaspedals ganz nach unten können die Computerwerte leicht um 3-4 Liter erhöht werden. Mit einem Wort, das Auto muss gefühlt werden, sagt Baran.

Ändern Sie Ihre Gewohnheiten

Um den von den Herstellern angegebenen Ergebnissen näher zu kommen, sollte auch daran gedacht werden, das Gewicht des Autos zu reduzieren. Extrapfunde in Form von Werkzeugkiste, Autokosmetik und einem Reservekanister Benzin lassen Sie am besten in der Garage. Bei den heutigen Tankstellen und Werkstätten werden die meisten davon nicht mehr benötigt. Verwenden Sie eine Kiste oder einen Dachträger nur, wenn Sie ihn brauchen. - Boxen erhöht den Luftwiderstand. Daher dürfe man sich nicht wundern, wenn ein damit ausgestatteter Dieselmotor auf der Autobahn 7 statt 10 Liter verbrenne, ergänzt Baran.

In der Stadt ist die Motorbremsung die Grundlage für die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Daran müssen wir uns besonders erinnern, wenn wir die Kreuzung erreichen. Anstatt „Neutral“ einzulegen, ist es besser, mit eingelegtem Gang zum Signal zu gelangen. Das ist die Grundlage des umweltfreundlichen Fahrens! Abschließend noch ein Ratschlag. Wenn Sie ein Auto kaufen, sollten Sie es zunächst einmal fahren. Fast jeder Händler verfügt heute über einen großen Fuhrpark an Testfahrzeugen. Bevor Sie sich für einen Motor entscheiden, empfiehlt es sich, den Bordcomputer zurückzusetzen und das Auto auf belebten Straßen zu testen. Obwohl Computerwerte nicht den Kraftstoffverbrauch zu XNUMX % widerspiegeln, liefern sie dem Fahrer mit Sicherheit ein genaueres Abbild der Realität als Katalogdaten.

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