Probefahrt Kia Rio 1.0 T-GDI und Nissan Micra IG-T: Viel Glück mit dem neuen Motor
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Probefahrt Kia Rio 1.0 T-GDI und Nissan Micra IG-T: Viel Glück mit dem neuen Motor

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Extravaganter Nissan Micra mit neuem Trumpf gegen den funktionaleren Kompakt-Fließheck Kia Rio

Nissan hat kürzlich einen kleinen Micra mit einem 100 PS starken Dreizylinder-Benzinturbomotor angeboten. In diesem Vergleich machen wir deutlich, ob es den ebenso leistungsstarken Kia Rio 1.0 T-GDI überholen kann.

„Radikale Mikromorphose“ lautete das künstlerische Statement der Nissan-Mitarbeiter anlässlich der Markteinführung des Micra der fünften Generation Anfang 2017. Und das zu Recht, denn aus dem schlichten Wildblumen ist ein Kleinwagen von ausdrucksstarker Form geworden, der innen viel zu bieten hat. neue Dinge. Nur unter der Haube hat sich fast nichts geändert. Der stärkste Motor war ein müder und ziemlich lauter 0,9-Liter-Benziner. Renault, der trotz seiner 90 PS. er schenkte dem ausstehenden Kleinwagen nicht die gebührende Aufmerksamkeit.

In nur fünf Monaten erschien ein neuer 100-PS-Dreizylinder-Benziner. ist auf mehr Dynamik ausgelegt – aber selbst dieser turboaufgeladene Litermotor kann Sie nicht genug begeistern. Der Dreizylinder ist zwar recht leise und vibrationsfrei, ihm fehlt es aber sowohl beim Anfahren als auch bei hohen Geschwindigkeiten an Traktion. Der Grund für den schwachen Start liegt wohl darin begründet, dass das maximale Drehmoment erst bei 2750 U/min erreicht wird.

Aber auch über 3000 U/min ohne Dieselpartikelfilter ist nicht ambitioniert. Obwohl der Micra nur 1085 Kilogramm wiegt, braucht er lange, um aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen – 11,3 Sekunden.

Ein dynamischerer Kia braucht etwas mehr Gas

Natürlich hält in kleinen Autos nicht alles in Zehntelsekunden an, aber der Kia Rio mit der gleichen Leistung (0-100 km / h: 10,0 s) macht im Alltagsverkehr oder beim Überholen auf der Straße viel mehr Spaß, sogar etwas überraschend. Dies ist ein ebenso kleiner, etwas lauterer Dreizylinder, der jedoch seine Newtonmeter bei 1500 U / min hat und normalerweise gleichmäßiger und kraftvoller zieht. Im Gegensatz zu den Designern von Nissan setzt Kia außerdem auf Direkteinspritzung und ein Präzisionsgetriebe und sogar einen Benzinpartikelfilter. Dies kann teilweise den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch im Test von 6,9 l / 100 km rechtfertigen, der die bereits hohen 6,4 l für den Micra übersteigt. Grundsätzlich beweisen beide Modelle jedoch, dass kleinere, zwangsbeladene Motoren bei kräftigerem Fahren zu unersättlich werden, auch wenn die Autos so klein sind.

Übrigens sind sowohl der komfortabel fahrende Rio als auch der leicht federnde Micra nicht zu geizig. Mit einer Länge von rund vier Metern bieten sie Platz für vier bis fünf Passagiere und nehmen angenehm viel Gepäck auf, dessen Gewicht nicht allzu begrenzt ist. Beide Modelle können mehr als 460 Kilogramm tragen und verfügen bei umgeklappter Rückenlehne über ein Ladevolumen von rund 1000 Litern. Vor allem größere Passagiere finden bequem im Fond des klassischen Kia Platz. Der Rücksitz ist nicht so groß wie der des Nissan, aber er ist gut geformt und es gibt keinen Mangel an Kopffreiheit darüber. Gute Ergebnisse sind etwas größere Türtaschen, obenliegende Griffe und eine große Schublade unter dem Kofferraumboden.

Im hinteren Teil des Nissan sitzen Sie fest

In dieser Hinsicht erfordert der Micra, der keinen beweglichen Kofferraumboden hat, viel mehr Kompromisse.

Die stark geneigte Unterkante der Seitenfenster schränkt die Sicht für Fahrer und Fondpassagiere erheblich ein, während die geneigte Dachlinie die Kopffreiheit verringert. Der gepolsterte Rücksitz fühlt sich also wie eine dunkle Höhle an, obwohl das Nissan-Modell etwas größer ist als der geräumigere Kia.

Neben hohen Türklinken ist es für kleine Passagiere schwierig, sie zu erreichen. Wir müssen daher noch einmal feststellen, dass eine Sonderform häufig mit Funktionsmängeln einhergeht.

Aber der Micra kann auch gefallen – zum Beispiel mit seinem gemütlichen Innenraum. Die teilweise mit hellem Stoff bezogene Instrumententafel (auch in Orange erhältlich) vermittelt den gleichen hochwertigen Eindruck wie die Türeinlagen oder Kniepolster der Mittelkonsole. Endlich bietet Nissan ein fortschrittliches Navigations- und Infotainmentsystem an (490 Euro). Karten sind wirklich gut, der Startbildschirm lässt sich schnell per Drag and Drop anpassen und Verkehrsdaten werden in Echtzeit empfangen. Darüber hinaus verbinden sich Mobiltelefone nahtlos über Apple CarPlay und Android Auto, und das Zoomen in die Karte ist viel einfacher als zuvor.

Kias Interieur ist einfach und solide

Der grau getönte Innenraum des Testwagens von Kia ist eher prosaisch und die Touchscreen-Menüs sind eher veraltet. Dies ist jedoch kein Grund, das angebotene DAB-Radio- und Rückfahrkamerasystem für 1090 Euro zu unterschätzen. Smartphones lassen sich schnell integrieren, und Kia Connected Services stellt sieben Jahre lang kostenlos Datenverkehr und andere Informationen zur Verfügung.

Damit kommen wir endlich zu derselben langen Garantiezeit, für die Rio mehr Punkte belohnt. Und weil es auch billiger ist, gewinnt das ausgewogene Modell von Kia diesen Vergleich mit großem Abstand.

Text: Michael von Meidel

Foto: Achim Hartmann

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