Maschinenöl. Warum nimmt es ab?
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Maschinenöl. Warum nimmt es ab?

Maschinenöl. Warum nimmt es ab? Die Höhe des akzeptablen Ölverbrauchs ermitteln Automobilhersteller anhand einer Vielzahl von Tests und Studien. Allerdings können manche Motoren zu viel Öl verbrauchen, was sehr gefährlich sein kann. Die Hersteller haben den Sicherheitsspielraum diesbezüglich deutlich erweitert, aber alles hat seine Grenzen. Was sind mögliche Ursachen für einen hohen Ölverbrauch? Wo ist die oben erwähnte Grenze?

Gründe für den niedrigen Ölstand sind Undichtigkeiten am Turbolader oder verstopfte Ölrücklaufleitungen, die Bestandteil des Öls sind. Dabei gelangt das Öl meist direkt in das Ansaugsystem und die Brennräume. Im Extremfall kann es bei Dieselmotoren mit solchen Defekten zu einem unkontrollierten Motorstart, also einer Selbstentzündung des Motoröls (sog. „Beschleunigung“) kommen. Glücklicherweise sind solche Ausfälle heutzutage sehr selten, da viele Motoren mit speziellen Dämpfungsdämpfern ausgestattet sind. Sie unterbrechen die Luftzufuhr zum Motor und verhindern so eine Selbstentzündung.

„Ein weiterer Grund für einen Ölstandsabfall ist Verschleiß oder mechanische Beschädigung von Kolben und Kolbenringen. Die Ringe dichten den Brennraum ab und trennen ihn vom Kurbelgehäuse. Außerdem entfernen sie überschüssiges Öl von den Zylinderwänden. Im Schadensfall kann es zu einem erhöhten Ölverbrauch kommen, da die Ringe ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen können. Das an den Zylinderwänden verbleibende Öl brennt teilweise aus. Außerdem steigt der Kraftstoffverbrauch und die Leistung sinkt, da der Motor nicht in der Lage ist, eine ausreichende Verdichtung aufrechtzuerhalten“, sagt Andrzej Gusiatinsky, technischer Leiter von TOTAL Polska.

Kohlenstoffablagerungen durch brennendes Öl verderben nach und nach den Zylinderkopf, also Ventile, Führungen und Dichtungen. Wenn der Motor ständig einem niedrigen Öldruck ausgesetzt ist, können typische Probleme mit hoher Öltemperatur wie Motorüberhitzung, Lager, Zylinderwand oder verstopfte Kolbenringe auftreten. Zu viel Öl im Motor kann wiederum den Katalysator und die Lambdasonde beschädigen.

Maschinenöl. Warum nimmt es ab?Manchmal kann die Annahme, dass unser Motor „Öl frisst“, falsch sein. Ein Absinken des Ölstands am Messgerät kann durch ein Leck verursacht werden, was beispielsweise bei Motoren mit Steuerkette sehr gefährlich ist. Ketten und Spanner, die Motoröl zum Betrieb nutzen, können durch unzureichende Schmierung völlig beschädigt werden. Um Undichtigkeiten zu finden, überprüfen Sie zunächst Befestigungselemente, Dichtungen, flexible oder Gummischläuche, Gehäuse wie die Steuerkette, den Turbolader und andere weniger offensichtliche Stellen wie die Ablassschraube der Ölwanne.

Ein weiterer Grund für einen zu starken Ölstandsabfall kann der Ausfall der Einspritzpumpe sein. Wenn die Pumpe mit Motoröl geschmiert wird, kann ein Pumpenausfall dazu führen, dass Öl in den Kraftstoff und dann in die Brennräume gelangt. Zu viel Öl im Brennraum beeinträchtigt auch den Partikelfilter (sofern das Auto einen hat). Überschüssiges Öl in der Brennkammer erhöht den Ausstoß schädlicher Sulfatasche. Für Fahrzeuge mit Partikelfilter wurden spezielle aschearme Öle (zum Beispiel TOTAL Quartz 9000 5W30) entwickelt, die unter normalen Bedingungen die Aschebildung reduzieren.

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Woher wissen wir, ob unser Motor zu viel Öl verbraucht? Die Antwort auf diese Frage ist nicht offensichtlich. Die Hersteller haben die Grenzwerte des zulässigen Ölverbrauchs deutlich ausgeweitet – zumindest in ihren Anleitungen. Für 1.4 TSI Volkswagen-Motoren ist eine Ölverbrauchsgrenze von 1 l/1000 km zulässig. Dies liegt daran, dass moderne Motoren und ihre Komponenten trotz des technischen Fortschritts keineswegs wartungsfrei sind. Das Nachfüllen von Motoröl zwischen den regelmäßigen Ölwechseln ist völlig normal und technisch gerechtfertigt.

Alles hängt von der Art und dem Zustand des Motors sowie den vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Grenzwerten ab. Der Hersteller hat in der Bedienungsanleitung detaillierte Empfehlungen aufgenommen und berücksichtigt dabei, dass der Ölverbrauch je nach Betriebsbedingungen des Fahrzeugs bis zu einem gewissen Grad ansteigen kann. Erst wenn dieser Grenzwert überschritten wird, sollte der Motor repariert und defekte Teile ausgetauscht werden.

„Der erhöhte Ölverbrauch, wenn er nicht durch Undichtigkeiten oder mechanische Beschädigungen im Pleuel- und Kolbenbereich verursacht wird, hängt von den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs ab. Wenn wir in bergigem Gelände oder mit hohen Geschwindigkeiten auf Autobahnen fahren, die den Motor stark belasten, ist ein erhöhter Öl- und Kraftstoffverbrauch nicht verwunderlich. Es ist sinnvoll, den Ölstand sowohl vor als auch nach jeder Fahrt zu kontrollieren. Es lohnt sich, das sogenannte Öl zur Hand zu haben. „Nachschub“, weil man nie weiß, wo und wann wir ihn verbrauchen.“ Andrzej Husyatinsky fasst zusammen.

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