Suzuki Celerio - vorbildliches Baby
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Suzuki Celerio - vorbildliches Baby

Entgegen dem Anschein ist es eine sehr schwierige Aufgabe, ein kleines Stadtauto zu bauen, das in Preis und Qualität den Erwartungen der Käufer entspricht und gleichzeitig für den Hersteller rentabel ist. VAG ist dies kürzlich gelungen, und jetzt gesellt sich Suzuki mit dem Celerio dazu. Zum Glück.

Warum Glück? Viele Vermarkter alter Autos bieten A-Segment-Autos an, aber mein Eindruck ist, dass das, was sie anbieten, entweder zu teuer oder umkonfiguriert oder live aus Entwicklungsländern transplantiert ist, also ist es nicht das, was die Europäer wollen. Segmentliebling war bislang das Angebot der deutschen „Triples“, die perfekt auf den Markt kamen. Und schließlich wurde mir Suzuki angeboten, dessen Stadtmodell Celerio mich sehr überraschte. Positiv.

Und ich sage gleich, dass nicht mit dem Aussehen, denn dieser kann nur Fans japanischer Animationen erfreuen. Beim Blick auf den Celerio wird uns schnell klar, dass hier die Zweckmäßigkeit des Designs klar im Vordergrund stand. Die großen Scheinwerfer, die eine Verlängerung des lächelnden Kühlergrills darstellen, bieten einen interessanten Blick auf die Welt und versprechen eine gut ausgeleuchtete Straße. Auch eine kurze, aber wohlproportionierte Motorhaube und dann eine große, kantige Windschutzscheibe verheißen Gutes. Dank ihm wird die Sichtbarkeit in den Gassen der Stadt viel besser sein. Die Seitenlinie ist vielleicht das extravaganteste Element des Exterieurs. Klare und schöne Schrammen verleihen dem kleinen Suzuki etwas Dynamik. Der am schwächsten aussehende Teil ist das Heck des Celerio mit komisch riesigen Stoßfängerseiten. Es ist klar, dass es aerodynamische Überlegungen waren, die mich dazu veranlasst haben, dieses Element so zu gestalten, aber ein kleines Plus muss ich für die Optik machen. Und wenn wir uns die Schönheit des Suzuki ansehen, dann kann der Celerio nicht wirklich mit dem Red Dot Design Award rechnen. Betrachtet man das Ganze aber unter dem Gesichtspunkt der Nützlichkeit, braucht sich der kleine Japaner nicht zu schämen. Obwohl wir es mit „klein“ ein wenig beleidigt haben, ist der Celerio mit einer Länge von 3600 mm und einem Radstand von 2425 mm an der Spitze des A-Segments.

Der kastenförmige, recht hohe Korpus (1540 mm) lässt erahnen, was wir im Inneren vorfinden. Das Rätsel ist ganz einfach, denn in der Kabine finden wir viel Platz (für solche Dimensionen), dessen Zugang durch hohe und weit öffnende Türen blockiert ist. Diese Tatsache wird sofort von Eltern geschätzt, die sich, wenn sie ihre Kinder in Kindersitze setzen, nicht in einen Gummimann verwandeln müssen, der sich in einer kaum angelehnten kleinen Tür windet.

Der ebenfalls höhenverstellbare Fahrersitz ermöglicht eine bequeme und korrekte Sitzposition. Dies ist eine ziemlich wichtige Tatsache, da das Lenkrad nur in einer vertikalen Ebene verstellbar ist. Dank des großen Radstands hat der Hersteller nicht an Sitzgrößen gespart, was größere Fahrer sicherlich freuen wird. Sie werden es auch zu schätzen wissen, dass sie sich durch die hohe Dachlinie nicht den Kopf an der Dachhaut reiben müssen.

Der Rücksitz soll drei Passagieren Platz bieten, aber ich empfehle Ihnen nicht, dies jeden Tag zu üben. Zwei Personen oder zwei Sitze – die optimale Anordnung der zweiten Sitzreihe. Dieser Platz kann zusätzlich genutzt werden, um den Gepäckraum zu vergrößern, der serienmäßig 254 Liter (VDA) bietet. Dieses Volumen ist mehr als genug, um größere Einkäufe und einen Regenschirm-Kinderwagen zu packen, was die tägliche Transportlast eines Stadtautos ist. Bei Bedarf erhöht sich das Fassungsvermögen durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf 1053 Liter.

Die Qualität der Materialien, die für die Kabine des Celerio verwendet werden, ist das, was wir von einem Auto dieser Klasse erwarten können. Es ist billig, aber nicht kitschig. Weichen Kunststoff sucht man hier vergeblich, aber die Verwendung unterschiedlicher Farben und Texturen des Materials ergab eine gute optische Wirkung. Die Passform einzelner Elemente ist nicht zufriedenstellend – bei Testfahrten sind uns keine störenden Geräusche aufgefallen. Lobenswert ist auch die Ergonomie der Kabine. Ein gut ablesbares Armaturenbrett sowie alle notwendigen Bedienelemente in Reichweite und Sichtbarkeit ermöglichen es Ihnen, den Celerio vom ersten Tag an zu bedienen, ohne sich an ein neues Auto gewöhnen zu müssen. Fügen Sie ein Handschuhfach, Ablagefächer, Türtaschen, Getränkehalter hinzu, und wir beginnen, den Suzuki zu mögen.

Unter der Haube des getesteten Modells befand sich ein neuer Dreizylindermotor (K10V) mit einem Volumen von 998 cm3. 68 PS (6000 U/min) und ein Drehmoment von 90 Nm (3500 U/min) reichen aus, um den Celerio dynamisch durch die Stadt zu bewegen. Mit dem charakteristischen Knattern eines Dreizylindermotors dreht er willig hoch und erfordert nicht allzu häufige Gangwechsel. Auch auf der Schnellstraße werden wir kein Hindernis sein. Mit Autobahngeschwindigkeit zu fahren bedeutet nicht, sich zu quälen und zu kämpfen, um Schritt zu halten. Der einzige Nachteil ist ziemlich viel Lärm im Inneren - leider ist das Blockieren von Kleinwagen ihre Achillesferse. Beim Celerio gibt es, wie beim VAG-Triple, keine hinteren Radkästen, und von dort gelangt der größte Teil des Lärms in die Kabine.

Die Aufhängung des Celerio ist vorne mit McPherson-Federbeinen und hinten mit einem Verbundlenker ausgestattet. Die Theorie besagt, dass man bei einer solchen Kombination nicht mit Wundern beim Fahren rechnen kann, und doch überrascht Celerio mit vorbildlichem Verhalten auf der Straße. Trotz der ziemlich hohen Kabine fühlt sich das Auto in schnellen Kurven großartig an, ohne zu viel Schaukeln der Karosserie und gibt dem Fahrer die volle Kontrolle über die Situation. Dazu trägt auch die präzise elektrische Servolenkung bei, die ein gutes Gefühl für die Vorderräder vermittelt. Gleichzeitig spüren und hören wir beim Überwinden der Unregelmäßigkeiten des Lukentyps nicht das Klopfen und Klopfen der Federung, was bei Kleinwagen kein Standard ist.

Für die Übertragung des Antriebs auf die Vorderachse ist ein 5-Gang-Schaltgetriebe zuständig. Der Getriebeheber arbeitet reibungslos mit wenig Widerstand. Auf der Instrumententafel informiert uns der Computer über den optimalen Zeitpunkt zum Schalten. Nach diesen Empfehlungen können wir einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von weniger als 5 l/100 km erreichen. Ein schwerer Fahrerfuß in Kombination mit Stadtverkehr kann diesen Wert auf weniger als 6 Liter drücken, was ein sehr gutes Ergebnis ist. Der 35-Liter-Kraftstofftank gibt uns den Komfort von nicht sehr häufigen Tankstellenbesuchen.

Die Aktionspreisliste für den Suzuki Celerio beginnt bei 34 PLN für die Comfort-Version. Klimaanlage, Radio und Freisprecheinrichtung. Die Premium-Version, 900 PLN teurer, ist zusätzlich mit Aluminiumfelgen, Nebelscheinwerfern und elektrisch verstellbaren Außenspiegeln ausgestattet.

Suzuki Celerio ist eine interessante Kombination aus kleinen Abmessungen, gut genutztem Raum, guten Fahrleistungen und einem attraktiven Preis. All diese Elemente geben ihm die Chance, den Wettbewerbern einen großen Teil des Marktes wegzunehmen, und den Käufern die Möglichkeit, aus einer noch breiteren Palette von Modellen zu wählen.

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