Test: Peugeot 508 2.2 HDi FAP GT
Probefahrt

Test: Peugeot 508 2.2 HDi FAP GT

Wir von Peugeot sind das in den unteren Klassen schon gewohnt, aber der Ansatz ist für Autos dieser Größe mit einem Löwen auf der Nase neu: Peugeot will prestigeträchtiger werden. Natürlich gehen sie ihren eigenen Weg, aber wenn sie es tun, wollen sie ein bisschen wie Audi sein. Was nicht schlecht ist.

Schauen Sie sich das Äußere an: Die Elemente sind repräsentativ und betonen die niedrige Höhe mit beachtlicher Breite und luxuriöser Länge, die Front- und Heckscheiben sind coupéhaft (und deutlich) flach, die Motorhaube lang, das Heck kurz, die runden Rundungen des Coupés Schultern heben sich ab, betonen die Härte, am Ende wird Chrom aber nicht besonders verschont. Nur der vordere Überhang ist noch recht lang.

Innerhalb? Es scheint ein Spiegelbild des Äußeren zu sein, ist aber deutlich der Position angepasst, in der es gehalten wird: viel Schwarz, viel Chrom oder „Chrom“, und der Kunststoff ist meist angenehm anzufassen und damit von hohe Qualität. Der Drehknopf zwischen den Sitzen, der sofort in die Hand fällt (besonders wenn das Auto mit Automatikgetriebe ausgestattet ist), bedient, wie heute üblich, alle möglichen Einstellungen, aber in Form und Design, samt den Tasten drumherum, ist dem Audi MMI-System sehr ähnlich. Auch wenn wir ins Detail gehen, ist das Fazit dasselbe: Der 508 will im Umfeld des Fahrers einen Eindruck von Prestige erwecken.

Die Projektionswand ist den kleinen Peugeot-Autos nicht mehr fremd, und auch hier funktioniert sie nicht auf der Windschutzscheibe, sondern auf einer kleineren Kunststoff-Windschutzscheibe, die aus dem Armaturenbrett vor dem Lenkrad gleitet. Das Gehäuse funktioniert, nur bei bestimmten Lichtverhältnissen spiegelt sich das Loch in der Instrumententafel unangenehm in der Windschutzscheibe, direkt vor dem Fahrer. Auch der Test 508 war gut ausgestattet: lederbezogene Sitze, die auf langen Fahrten nicht ermüden und durchdacht sind, natürlich auch (meist elektrisch) verstellbar. Der Fahrer kann sich auch durch die (ansonsten einfache) Massagefunktion verwöhnen lassen. Die Klimaanlage ist nicht nur automatisch und teilbar, sondern auch separat für den Fond, es ist auch teilbar (!) und generell wirksam, außer wenn der Fahrer vergisst, die Umluft abzuschalten – in solchen Fällen kann oder tut die Klimaautomatik nicht. wächst nicht mit einem Ohr.

Auch für die Fondpassagiere ist bestens gesorgt; Neben der erwähnten Möglichkeit, das Mikroklima separat einzustellen, bekamen sie eine 12-Volt-Steckdose, Platz für zwei Gehsteige (in der Mittelarmlehne), ein etwas unbequemes (zu bedienendes) Netz an den Rückenlehnen der Sitze, Sonnenblenden drin die Seitenfenster und eine für die Heckscheibe und ziemlich große Schubladen an der Tür. Und wieder – was selbst bei großen Autos eher die Ausnahme als die Regel ist – gibt es genügend luxuriöse Sitze, um lange Fahrten stressfrei zu gestalten. Es gibt auch genug Kniefreiheit für einen Erwachsenen.

Im Test 508 wurde die schwarze Farbe durch das geschmackvoll abgestimmte warmbraune Leder auf den Sitzen gestört. Eine gute Wahl, da hellere Haut repräsentativer aussehen kann, aber auch viel empfindlicher auf den Schmutz reagiert, den die Kleidung mit sich bringt. Für Wellness sorgte auch eine gute Audioanlage, die uns mit einigen (Unter-)Steuerungsmenüs enttäuschte.

Der schlimmste Teil der fünfhundertacht war jedoch die Kapitulation. Außer der Schublade im Armaturenbrett (die ja auch gekühlt wird) sind nur die Schubladen in der Tür für Fahrer und Beifahrer bestimmt; sie sind nicht klein, sondern auch ungefüttert. Ja, unter der gemeinsamen Ellenbogenstütze befindet sich eine (kleinere) Box, aber wenn Sie dort einen USB-Eingang (oder eine 12-Volt-Steckdose oder beides) verwenden, ist nicht mehr viel Platz und sie öffnet sich zum Beifahrer , gleichzeitig ist es schwer zu erreichen, aber diese Box befindet sich ziemlich weit hinten und ist selbst für den Fahrer schwer zu erreichen. Zwei Plätze waren für Dosen oder Flaschen reserviert; beide gleiten unter Druck aus der Mitte des Armaturenbretts heraus, sind aber genau unter dem Luftspalt positioniert und erwärmen somit das Getränk. Und wenn Sie dort Flaschen abstellen, behindern diese die Sicht auf den zentralen Bildschirm stark.

Und was ist mit dem Kofferraum? Das kleine Heck kann keine große Einstiegsöffnung bieten, da der 508 eine Limousine ist, kein Kombi. Das Loch darin ist auch nichts Besonderes, weder im Volumen (515 Liter) noch in der Form, da es alles andere als quadratisch ist. Es ist zwar (dritte) erweiterbar, aber das verbessert die Gesamtnote nicht viel, das einzig Nützliche daran sind zwei Taschenhaken. Es ist kein spezielles (kleineres) Kästchen darin.

Und wir kommen zu einer Technik, bei der (Test) Five Hundred Eight keine besonderen Funktionen hat. Die Handbremse wird elektrisch zugeschaltet und löst sich beim Anfahren angenehm unmerklich. Die automatische Umschaltung zwischen Abblend- und Fernlicht ist ebenfalls ein gutes Gadget, wobei zu beachten ist, dass das System für den Fahrer gut funktioniert, nicht aber für den Gegenfahrer - gemessen an den vielen (Licht-)Warnungen von Fahrzeugen aus der Gegenrichtung. Es scheint zu langsam zu sein. Auch der Regensensor ist nichts Neues – er arbeitet (auch) oft genau das Gegenteil von dem, was er sollte. Überraschenderweise hatte der (Test-)508 nicht die Warnung bei unbeabsichtigtem Verlassen der Fahrspur, die bereits die Vorgängergeneration C5 im Rahmen des gleichen Problems hatte!

Auch der Antriebsstrang ist ein moderner Klassiker. Der Turbodiesel ist sehr gut: Es gibt wenig Sprit, die Kälte wird vor dem Start schnell warm, es gibt (viele) Vibrationen in der Kabine und seine Leistung wird durch das Automatikgetriebe etwas beruhigt. Auch dieser ist sehr gut: Er wechselt schnell zwischen den Fahrmodi, schaltet schnell genug, dafür sind auch die Hebel am Lenkrad ausgelegt. Selbst im manuellen Modus lässt das Automatikgetriebe den Motor nicht über 4.500 U / min drehen, was eigentlich eine gute Seite ist, da der Motor in einem höheren Gang (und bei niedrigeren Drehzahlen) ein Drehmoment hat, das stark genug ist, um weiter zu beschleunigen.

Sportliche Ambitionen hat das Gesamtpaket samt Frontantrieb nicht: Wer damit in enge Kurven fährt, spürt schnell das alte Frontantriebsmerkmal – ein hochgezogenes inneres (Vorder-)Rad und einen Leerlaufübergang. Der lange Radstand ist eher auf längere Kurven ausgerichtet, aber auch hier glänzt der 508 nicht, da seine Spurtreue (sowohl auf Geradeausfahrt als auch in langen Kurven) eher dürftig ist. Es ist nicht gefährlich, überhaupt nicht, und es ist auch unangenehm.

Als ihn jemand im Dunkeln bei schlechter Beleuchtung sah, fragte er: "Ist das ein Jaguar?" Hey, hey, nein, nein, wer weiß, vielleicht wurde er von der Dunkelheit des Schlosses verführt, aber so schnell und mit allem (erwähnten) Prestige, ich denke, so ein Gedanke kann wirklich überwältigen. Sonst hatte man wohl bei Peugeot ähnliches im Sinn, als man sich das Projekt ausgedacht hat, das heute nach dem 508 klingt.

Text: Vinko Kernc, Foto: Aleš Pavletič

Von Angesicht zu Angesicht: Tomaž Porekar

Die Neuheit ist eine Art Nachfolger von zwei verschiedenen Modellen, und die Betonung liegt auf so etwas. Ich denke, es ist eine gute Fortsetzung des vorherigen 407, da Peugeot das getan hat, was seine Konkurrenten getan haben - der 508 ist größer und schöner als der 407. Ihm fehlen einige der Stilelemente seines Vorgängers, insbesondere der Limousine. ziemlich ausgeprägt. Die gute Seite ist definitiv der Motor, der Fahrer hat viel Kraft zur Auswahl, kann sich aber auch für einen moderaten Gasdruck und einen konstant niedrigen Durchschnittsverbrauch entscheiden.

Schade, dass die Designer die Gelegenheit verpasst haben, dem Innenraum mehr Platz für Kleinigkeiten zu geben. Die Vordersitze sind trotz der Größe des Fahrerhauses für den Fahrer eng. Das unruhige Fahrwerk und das schlechte Handling auf der Strecke sollten jedoch noch korrigiert werden.

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