ABS, ASR und ESP. Wie funktionieren elektronische Fahrassistenten?
Sicherheitssysteme

ABS, ASR und ESP. Wie funktionieren elektronische Fahrassistenten?

ABS, ASR und ESP. Wie funktionieren elektronische Fahrassistenten? Jedes moderne Auto ist vollgestopft mit Elektronik, die den Fahrkomfort erhöht und die Sicherheit erhöht. ABS, ASR und ESP sind Bezeichnungen, von denen viele Autofahrer schon einmal gehört haben. Allerdings weiß nicht jeder, was sich dahinter verbirgt.

ABS ist ein Antiblockiersystem. Daneben senden Sensoren mehrere zehn Mal pro Sekunde Informationen über die Drehzahl einzelner Räder. Sinkt der Wert stark ab oder sinkt er auf Null, ist dies ein Zeichen für ein Blockieren der Räder. Um dies zu verhindern, reduziert das ABS-Steuergerät den Druck auf den Bremskolben dieses Rades. Aber nur bis zu dem Moment, in dem sich das Rad wieder drehen kann. Durch die mehrfache Wiederholung des Vorgangs pro Sekunde ist es möglich, effektiv zu bremsen und gleichzeitig die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs beizubehalten, um beispielsweise eine Kollision mit einem Hindernis zu vermeiden. Ein Auto ohne ABS rutscht nach dem Blockieren der Räder direkt auf Schienen. ABS verhindert außerdem, dass das verlangsamende Fahrzeug auf Untergründen mit unterschiedlicher Haftung ins Rutschen kommt. Bei einem Fahrzeug ohne ABS, das beispielsweise mit den rechten Rädern auf einem verschneiten Straßenrand steht, führt ein stärkeres Betätigen der Bremse dazu, dass es in Richtung der griffigeren Oberfläche lenkt.

Die Wirkung von ABS ist nicht mit einer Verkürzung des Bremsweges gleichzusetzen. Die Aufgabe dieses Systems besteht darin, die Lenkkontrolle bei einer Notbremsung sicherzustellen. In bestimmten Situationen – zum Beispiel bei leichtem Schneefall oder auf einer Schotterstraße – kann ABS sogar den Bremsweg verlängern. Auf hartnäckigem Untergrund hingegen kann er das Auto unter voller Ausnutzung der Traktion aller Räder schneller anhalten als selbst ein sehr erfahrener Fahrer.

Bei einem Auto mit ABS beschränkt sich die Notbremsung auf das Durchtreten des Bremspedals (es ist nicht aktiviert). Die Elektronik sorgt für die optimale Verteilung der Bremskraft. Leider vergessen das viele Autofahrer – das ist ein schwerer Fehler, denn die Begrenzung der auf das Pedal wirkenden Kraft trägt dazu bei, den Bremsweg zu verlängern.

Analysen zeigen, dass Antiblockiersysteme Unfälle um bis zu 35 % reduzieren können. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Europäische Union den Einsatz in Neuwagen (im Jahr 2004) eingeführt hat und in Polen ab Mitte 2006 verpflichtend wurde.

WABS, ASR und ESP. Wie funktionieren elektronische Fahrassistenten? In den Jahren 2011–2014 wurde die elektronische Stabilitätskontrolle bei neu eingeführten Modellen und später bei allen in Europa verkauften Fahrzeugen zum Standard. ESP ermittelt anhand von Informationen zu Radgeschwindigkeit, G-Kräften oder Lenkwinkel den gewünschten Weg für den Fahrer. Weicht es vom tatsächlichen Wert ab, kommt ESP ins Spiel. Durch gezieltes Abbremsen ausgewählter Räder und Begrenzung der Motorleistung wird die Stabilität des Fahrzeugs wiederhergestellt. ESP ist in der Lage, die Auswirkungen sowohl des Untersteuerns (Ausfahren aus der vorderen Kurve) als auch des Übersteuerns (Rückprallen) zu reduzieren. Das zweite dieser Merkmale hat einen äußerst großen Einfluss auf die Sicherheit, da viele Fahrer mit Übersteuern zu kämpfen haben.

ESP kann die Gesetze der Physik nicht brechen. Wenn der Fahrer die Geschwindigkeit nicht an die Bedingungen oder den Kurvenverlauf anpasst, kann das System möglicherweise nicht zur Kontrolle des Fahrzeugs beitragen. Es ist auch zu bedenken, dass die Wirksamkeit auch von der Qualität und dem Zustand der Reifen oder dem Zustand der Stoßdämpfer und Komponenten des Bremssystems abhängt.

Die Bremsen sind auch ein wesentlicher Bestandteil des Traktionskontrollsystems, ASR oder TC genannt. Es vergleicht die Drehzahl der Räder. Bei erkanntem Schleudern bremst die ASR den Schlupf ab, was in der Regel mit einer Reduzierung der Motorleistung einhergeht. Der Effekt besteht darin, das Schleudern zu unterdrücken und mehr Antriebskraft mit besserer Traktion auf das Rad zu übertragen. Allerdings ist die Traktionskontrolle nicht immer der Verbündete des Fahrers. Nur ASR kann auf Schnee oder Sand die besten Ergebnisse liefern. Mit einem funktionierenden System wird es auch nicht möglich sein, das Auto zu „schaukeln“, was es möglicherweise einfacher macht, aus der rutschigen Falle herauszukommen.

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