KTM Duke 690R
Probefahrt MOTO

KTM Duke 690R

Die Österreicher gehörten zu den ersten, die um 1994 die Chance des modernen Einzylinder-Viertaktmotors erkannten. Mit umfangreicher Erfahrung im Fahren von Offroad-Motorrädern wurde es im Mattighofen in das damals neue Modell Duke 620 eingebaut, das zu ihrem Verkaufsschlager wurde. In 22 Jahren haben sie mehr als 50.000 Stück verkauft! Das Volumen der Einheit wuchs im Laufe der Jahre: Die erste hatte 620 Kubikzentimeter, die zweite hatte 640 und die letzte in Folge 2008 hatte 690 Kubikzentimeter. Die neueste 2016er Duk hat 25 Prozent neue Teile, während der L4-Motor sogar die Hälfte davon hat. Die Krümmung der Einheit, die einen anderen Kopf, einen kürzeren Hub des Schmiedekolbens mit einem aktualisierten Kraftstoffversorgungssystem hat, wächst moderat, aber die Wahrheit ist, dass der Motor bei einem entschlosseneren Hochdrehen ziemlich ruckartig wird. Aggressives Amoklaufen verträgt das Gesamtpaket aber nicht: Es ist auf aktives Fahren und/oder moderates Cruisen ausgelegt. Dafür werden der traditionelle Stahlstangenrahmen des Hauses und die vordere Brembo-Einzelbremse mit Zweikanal-Bosch-ABS angepasst. Wie seine größeren Brüder ist auch der Duke mit Elektronik ausgestattet, sodass der Fahrer zwischen drei Fahrmodi wählen kann: Sport, Street und Rain. Die ersten beiden haben die gleiche Leistungsspitze, allerdings ist die Leistungsentfaltung im Freien etwas weicher.

Es war schön, auf den breiten Bergrücken der Straße oberhalb von Koper zu pfeifen, aber der Duke zeigte sich auf kurvigeren und gesperrten Straßen. Hier kommt sein Design zum Vorschein; Leicht in der Hand, stabil vor und an den Kurvenausgängen. Allerdings bevorzugt er eher kurvenreiche Landstraßen und Stadtbögen als gerade Autobahnen. Im Vergleich zum Standardmodell ist das R-Modell etwas sportlicher, durch leicht versetzte Beine und ein anders abgestimmtes Fahrwerk aber immer noch „geländegängig“. Die beiden Modelle unterscheiden sich hauptsächlich in der Ausstattung (elektronisch). Besonders junge Leute werden es wegen seines attraktiven Aussehens mit scharfen Kanten mögen. Und genau dafür ist Duke überhaupt konzipiert.

Text: Primoz Jurman, Foto: Piotr Kavcic

Kommentar hinzufügen