Mazda 3 2.0 Skyactiv-G - eine exotische Alternative
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Mazda 3 2.0 Skyactiv-G - eine exotische Alternative

Der neue Kompakte aus dem Land der aufgehenden Sonne zeichnet sich nicht nur durch eine spektakuläre Karosserielinie, ein gut abgestimmtes Fahrwerk und einen vernünftig kalkulierten Preis aus. Autoenthusiasten auf der ganzen Welt sprechen seit langem über den Skyactiv-G-Motor. Sind 120 PS gerechtfertigt? ab ... zwei Liter Power im Downsizing-Zeitalter?

Autos aus Japan sind praktisch und langlebig. Mazda hat nie vergessen, dass Autofahren auch Spaß machen soll. Die Ingenieure des japanischen Konzerns beschränkten sich nicht darauf, bewährte Lösungen zu verbessern. Mazda experimentierte mit Wankelmotoren und Allradlenkungen. Auch in Sachen Elektronik ist das Unternehmen nicht untätig. 1990 erschien das Modell Eunos Cosmo mit einem Touchscreen für Navigation, Belüftung und Bordaudio!


Was ist mit Design? Manchmal war er besser, manchmal schlechter. In den letzten Jahren haben Mazda-Designer damit begonnen, die Kotflügel klarer zu definieren, die Türen mit immer interessanteren Zierleisten zu dekorieren, die Kühlergrills zu vergrößern und mit dem Design der Lampen zu experimentieren. Das aktuelle Designkonzept von Mazda entstand 2010, als das Unternehmen den Shinari vorstellte. Ein markanter Prototyp markierte die Geburtsstunde des Kodo-Designs. Es war auch ein Vorgeschmack auf den neuen Mazda 6, der wiederum das Team inspirierte, das an der dritten Generation des Mazda 3 arbeitete.

Die Mitte letzten Jahres debütierte „Troika“ ist eine der am interessantesten gestalteten Scheiben. Live Mazda sieht noch besser aus als auf den Bildern. Die Wirkung entsteht durch perfekt aufeinander abgestimmte Proportionen und das Lichtspiel auf den zahlreichen Rippen des Korpus.

Wir werden nicht enttäuscht sein, auch nachdem wir uns ans Steuer gesetzt haben. Die Innenlinien passen zum Außendesign. Viele Lösungen entsprechen dem sportlichen Stil der „Troika“ – ein perfekt in der Hand liegendes Lenkrad, ein den Fahrer umgebendes Cockpit und stilistische Leckerbissen, inkl. rote Ledernähte und Verkleidungen, die Kohlefasereinsätze imitieren. Die Sitze sind gut konturiert, um Langstreckenkomfort und richtigen Seitenhalt zu bieten.

Anzeigetafel in ungewöhnlichem Design. Zentraler Punkt war der analoge Tacho. Auf der rechten Seite befindet sich der Bildschirm des Bordcomputers, auf der linken Seite ein kleiner digitaler Drehzahlmesser. Traditionell hat Mazda keinen Platz für die Motortemperaturanzeige vorgesehen - es gab nur eine Plakette, die über die niedrige Temperatur des Kühlmittels informierte. Es gibt auch keine großen Taschen in den Seitentüren, ein „automatisches“ Öffnen der Fenster in der Beifahrertür, einen Zentralverriegelungsknopf oder eine Türverriegelung nach dem Anfahren.

Troika erhielt ein Multimediasystem der neuen Generation. Sein Herzstück ist ein 7-Zoll-Display. Es ähnelt einem Tablet – nicht nur im Design, sondern auch in Auflösung und Touch-Steuerung (im stationären Modus). Aus Gründen des Komforts und der Sicherheit haben die Mazda-Ingenieure auch einen Griff vorbereitet, der von fünf Funktionstasten umgeben ist. Die Fähigkeiten der Bordelektronik des Autos sind ziemlich groß. Interessenten können insbesondere Facebook und Twitter nutzen sowie Internetradio hören. Auch Menschen, die sich nicht von ihrer Lieblingsmusik trennen können, werden zufrieden sein. „Troika“ erhielt einen Aux-Anschluss, zwei USB-Anschlüsse und eine Schnittstelle, die die Cover aktuell gespielter Alben anzeigt.

Das System muss jedoch poliert werden. Nicht alle Funktionen sind einfach und intuitiv zu bedienen. Der Fileplayer konnte sich wiederholt nicht merken, wann der Ton ausgeschaltet war. Einmal weigerte er sich überhaupt, mit der Musikquelle zusammenzuarbeiten, aber nach dem Neustart des Motors kehrte alles zum Normalzustand zurück. Disk-Symbole wurden auf dem Bildschirm angezeigt, aber nach einer Weile entschied die Elektronik, dass sie nur einige davon anzeigen würde. Tritt die Automobilindustrie in eine Ära ein, in der die korrekte Funktion der Bordelektronik von der Installation der neuesten Updates abhängt?

Der neue Troika ist wie sein Vorgänger eines der längsten Autos seiner Klasse. Mit einer Länge von 4,46 m und einem Überschreiten des durchschnittlichen Radstands (2,7 m) fühlt man sich in der Kabine nicht besonders wohl. Es gibt viel Platz, aber man kann auch nicht zu viel reden. Der hohe Mitteltunnel bedeutet, dass vier Personen auf langen Strecken bequem Platz finden. Die kurze Heckklappe wiederum zwingt dazu, sich beim Aussteigen etwas zu strecken. Der Kofferraum ohne Netze und Haken, die die Funktionalität erhöhen, fasst 364 Liter - das ist ein durchschnittliches Ergebnis. Kofferraumverkleidung hätte besser sein können. Loser Teppich ist für ein Auto mit hohen Ansprüchen nicht geeignet.

Auf der anderen Seite hat Mazda nicht an der Aufhängung gespart, was die Kompaktwagenhersteller immer öfter versuchen, indem sie auf den Verbundlenker zurückgreifen. Die Hinterräder aller motorisierten Versionen der „Troika“ werden über ein Mehrlenkersystem gesteuert, das Unebenheiten am effektivsten dämpft, gelassener auf Lastwechsel reagiert und große Grip-Reserven garantiert – besonders in holprigen Kurven, von denen es viele gibt in Polen. Die federnde Federung erinnert den Fahrer an den Zustand der Fahrbahnoberfläche. Unbequemlichkeit gibt es dennoch nicht, denn selbst gravierende Asphaltfehler werden sanft und ohne Klopfen aufgefangen.

Mazda fährt im Leerlauf. Erste Anzeichen von Untersteuern lassen sich durch Gasgeben oder Bremsen mit dem linken Fuß ausgleichen – das Auto kehrt auf die Idealspur zurück oder verdreht die Kurve ein wenig. Der Fahrspaß wird durch gut sichtbare Traktionsbeschränkungen und eine präzise und direkte Lenkung gesteigert. Das ESP-System war nicht übermäßig empfindlich. Es greift ein, wenn es wirklich nötig ist, ohne das Auto beim ersten Anzeichen von Traktionsverlust zu überwältigen. All das macht den neuen Mazda guten Gewissens zu einem der handlichsten Kompakten.

Seit einigen Jahren füttert Mazda seine Autos mit einer strengen Diät. Die „Zwei“ haben an Gewicht verloren, das Gewicht der bisherigen „Troika“ wurde im Griff gehalten, und die neuen „Sechser“ und CX-5 gehören zu den leichtesten Modellen ihrer Klasse. Bei der Arbeit am neuen Mazda 3 wurde die Strategie fortgesetzt. Allerdings entpuppte sich das Gewicht des Testwagens als Überraschung. Der Hersteller sagt 1239 kg. Wir kennen die leichteren Schräghecklimousinen des C-Segments, und es ist erwähnenswert, dass der Mazda 6 mit Automatikgetriebe und Zweiliter-Benzinmotor 1255 kg wiegt.


Wie groß muss der Motor sein, um 120 PS zu leisten? In Zeiten des Downsizing lässt sich dieser Wert ohne großen Aufwand aus einem Liter Hubraum herauspressen. Mazda ging seinen eigenen Weg. Unter der Motorhaube der Troika erschien ein 2.0 Skyactiv-G-Motor. Das Aggregat beeindruckt nicht mit maximaler Leistung, macht es aber mit einem Drehmoment von 210 Nm wett. In den technischen Daten gibt der Hersteller an, dass ein Auto mit Automatikgetriebe in 0 Sekunden von 100 auf 10,4 km/h beschleunigen soll. Das Ergebnis wurde deutlich überschätzt. Die von uns gemessene Bestzeit für die Beschleunigung auf „Hunderter“ liegt bei 9,4 Sekunden. Wir fügen hinzu, dass der Test auf nasser Fahrbahn durchgeführt wurde und das Auto Winterreifen hatte. Unter optimalen Bedingungen wäre das Ergebnis sogar noch besser.

Der „automatische“ Skyactiv-Drive verfügt über einen Drehmomentwandler. Japanische Ingenieure haben den ganzen Saft aus dem klassischen Design herausgepresst. Das Getriebe ist leichtgängig und schaltet sehr schnell. Die Schnitte sind am beeindruckendsten. Sie können sofort von sechs auf drei oder von fünf auf zwei wechseln. Das können selbst Doppelkupplungsgetriebe nicht.

Im manuellen Modus stellt die Getriebesteuerung die Entscheidung des Fahrers nicht in Frage – der höchste Gang wird auch bei voll aufgedrehtem Motor nicht geschaltet. Während des Abstiegs kann die Tachonadel bei etwa 5000 U / min stehen bleiben. Schade, dass Schalthebel für manuelles Schalten skeptisch waren. Dagegen stört das Fehlen des „Sport“-Modus überhaupt nicht – die Box erkennt die Wünsche des Fahrers sehr gut.

Es reicht aus, das Gas fester zu drücken, und der Motor hält hohe Drehzahlen. Ihr Einsatz ist jedoch mit einer deutlichen Erhöhung des Geräuschpegels in der Kabine verbunden. Erschwerend kommt hinzu, dass die von den vier Zylindern gespielte Melodie nicht die schönste ist. Ein weiterer Nachteil ist die eingeschränkte Wendigkeit des Antriebsstrangs – im Testwagen wird sie durch ein effizientes Getriebe wirkungsvoll überdeckt. Drückt man bei 80 km/h das Gas bis zum Boden, dann nimmt der Gang schnell ab und nach 6,8 Sekunden zeigt der Tacho 120 km/h an. Im manuellen Modus blockieren wir den sechsten Gang und wiederholen den Vorgang. Der Übergang von 80 auf 120 km/h dauert diesmal 19,8 Sekunden. Bei der „Troika“ mit Schaltgetriebe sollte man besser nicht mit einem deutlich besseren Ergebnis rechnen.


Hervorzuheben ist, dass der große Hubraum des Skyactiv-G-Motors keinen wesentlichen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch hat. In der Stadt braucht der Motor 8-9 l/100km, außerhalb der Siedlungen sagt der Bordcomputer 6-7 l/100km. Somit kann ein 1,0-Liter-Saugmotor weniger Kraftstoff verbrauchen als 1,4-XNUMX-Liter-Turbomotoren. Es ist schwer, sich nicht zu fragen, ob das immer häufigere Downsizing sinnvoll ist, da ein Saugmotor einen angemessenen Kraftstoffverbrauch und niedrige Abgasemissionen haben kann, die weder einen Turbinenaustausch erfordern, noch Überraschungen wie gerissene Kolben hervorrufen. .


Die Preise für den neuen Mazda 3 beginnen bei 63 PLN. Das mäßig ausgestattete und nicht allzu schnelle 900-PS-100 Skyactiv-G SkyGo kann getrost übersprungen werden und direkt zur 1.5-PS-Version 120 Skyactiv-G SkyMotion übergehen. Es kostet 2.0 PLN. Ähnliches Geld muss für den Kauf von konkurrierenden Kompakten bereitgestellt werden. Sorgfältiger Vergleich von Angeboten beginnt, die Waage zugunsten von Mazda zu kippen. Die SkyMotion-Version verfügt über eine umfangreiche Ausstattung, darunter 70-Zoll-Leichtmetallräder, Kollisionsvermeidung bei niedriger Geschwindigkeit, Zweizonen-Klimaautomatik, ein Multifunktionslenkrad, Tempomat, Bluetooth, ein Audiosystem mit Aux- und USB-Buchsen, und ein Multimediasystem mit einem 900-Zoll-Bildschirm.


Viele Kunden müssen zum Endpreis des Autos 2000 PLN für die Metallic-Lackierung oder 2600 PLN für die Performance-Lackierung in Soul Red hinzufügen. Bei dieser Gelegenheit ist es erwähnenswert, die Preise für andere Optionen zu erwähnen: 3440 Zloty für einen Satz Parksensoren, mehr als 430 Zloty für LED-Nebelscheinwerfer, 800 Zloty für einen Aschenbecher und einen Zigarettenanzünder und etwa 1200 Zloty für einen Pendler. Rad ist eine grobe Übertreibung. Beim Händler kaufen wir ein Original-Ersatzrad für Zloty. Kosten Schraubenschlüssel, Wagenheber, Muttern und Kunststoffeinsätze rund um die Einfahrt PLN?

Der neue Mazda 3 wurde vom Markt sehr gut angenommen, was nicht verwunderlich ist. Der japanische Konzern hat ein Auto entwickelt, das in Aussehen und Fahrleistung den Besten entspricht. Die Troika dürfte mit hohen Wertverlusten und Mängeln nicht enttäuschen. Viele Autofahrer halten das Geräusch des bei hoher Drehzahl eingeschraubten Motors für das größte Problem des Autos. Schade, dass Mazda nicht am Sound gearbeitet hat.

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