Probefahrt Nissan Qashqai, Opel Grandland X: der Charme der Praktikabilität
Probefahrt

Probefahrt Nissan Qashqai, Opel Grandland X: der Charme der Praktikabilität

Probefahrt Nissan Qashqai, Opel Grandland X: der Charme der Praktikabilität

Wettbewerb zwischen zwei beliebten Modellen aus dem Kompaktsegment

SUV bedeutet mit über 300 PS nicht unbedingt etwas Überdimensionales. und Doppelübertragung. Es könnte auch ein viel bescheideneres Auto mit einem kleinen Benzinmotor sein, wie der Nissan Qashqai i Opel Grandland X. Mit einem erschwinglichen Preis, Praktikabilität und einer nicht so bescheidenen Vision.

Lassen Sie uns zunächst klären, was "nicht so bescheidene Vision" bedeutet. Keines der beiden getesteten Modelle protzt mit seiner Größe, ist mit einer Körpergröße von 1,60 Metern aber auch nicht klein. Dazu kommen die ausdrucksstarken Scheinwerfer, der kraftvolle Kühlergrill passend zu den kraftvollen Seitenwandformen und natürlich die gesteigerte Vergrößerung. All das erzeugt ein Gefühl von Solidität und Geländegängigkeit – selbst im getesteten Nissan Qashqai und Opel Grandland X, die nur über die Vorderräder angetrieben werden.

Beide Modelle rufen möglicherweise keine Assoziationen mit Premiumautos hervor, sind aber auch weit von der Budgetzone entfernt. Ein Blick auf sie zeigt, wie sehr sich die Kompaktklasse verändert hat und auf das Segment der Bevölkerung mit mittlerem Einkommen abzielt. Für die gleiche Mittelklasse liegen die Preisniveaus innerhalb akzeptabler Grenzen. Selbst für die gut ausgestattete Mittelklasse bei Nissan und die höhere der beiden bei Opel überschreitet der Preis 50 Lewa nicht. Das japanische Modell im Test wird vom N-Connecta angetrieben, der von einem neuen 000-Liter-Vierzylinder mit Turbolader angetrieben wird. mit einer Leistung von 1,3 PS und in Bulgarien kostet es 140 Lewa (das Grundniveau von Visia kostet 47 Lewa). Der Grundpreis des Grandland X, der mit einem 740-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner und 35 PS ausgestattet ist, beträgt BGN 890. Das Testauto in der Innovation-Version kostet in Deutschland 1,2 Euro und ist mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgestattet. In Bulgarien werden Innovationen mit diesem Motor jedoch nur mit einem Achtgang-Automatikgetriebe für 130 BGN angeboten.

Die Offenlegung der Preisliste zeigt eine gute Ausstattung und angemessene Kosten für zusätzliche Pakete. Für 950 Lev mit dem Grandland X erhalten Sie das Winter 2-Paket mit beheizten Vorder- und Rücksitzen, das All Road-Paket mit Traktionskontrolle kostet 180 Lev und für weitere 2710 Lev erhalten Sie das Innovation Plus-Paket, das auch Infotainmentsysteme enthält. Höheres Radio 5.0 IntelliLink und adaptive Scheinwerfer. Beim Qashqai N-Connecta gehört der Rundumsichtmonitor, der vier Kameras umfasst und das Einparken erleichtert, ebenso zur Standardausstattung wie die elektrisch beheizten beiden Vordersitze. Käufer beider Modelle können sich auf eine gute Auswahl an Assistenzsystemen verlassen.

Wenn man hinter dem Steuer sitzt, spürt man das übliche Gefühl für diese Autos. Eine hohe Sitzposition hat auch Vorteile in puncto besserer Sicht – zumindest was die Frontansicht betrifft, denn die breiten Säulen verkleinern die Rückansicht. Nissan löst dieses Problem teilweise mit dem erwähnten Standard-Kamerasystem.

Mehr Platz im Opel

Zeit zu gehen. Obwohl Nissan überhaupt nicht hautenge ist, schlägt Opel ihn im Innenraum um einige Zentimeter in alle Richtungen und bietet zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten für die Vordersitze. Im Testwagen verlassen sich Fahrer und Beifahrer neben ihm auf AGR-Luxussitze (Aufpreis von BGN 1130) mit einziehbaren Unterteilen und elektrisch verstellbarer Lordosenstütze. Sie legen die Messlatte hoch und obwohl die Nissan-Sitze bequem und bequem sind, fehlt ihnen eine gute seitliche Unterstützung. Der Unterschied ist auf den Rücksitzen noch größer, wo Opel größeren Passagieren mehr Komfort und Stabilität des Oberkörpers bietet. Das Gleiche gilt für die Beine, die für Nissan-Passagiere weniger seitlichen Halt bieten, und die Kopfstützen haben nicht genug Zugkraft. Der dritte Passagier muss seinerseits nach einer Möglichkeit suchen, seine Füße auf die breite Zwischenkonsole zu stellen.

Der Vergleich des Gepäckraumvolumens offenbart einen weiteren Vorteil von Opel: definitiv mehr Volumen und die Möglichkeit zum Durchfahren dank der umklappbaren vertikalen Teile der Rücksitze von der hinteren Abdeckung. Die bewegliche Basis bildet einen Doppelboden, der je nach Bedarf positioniert werden kann. Der Qashqai bietet einen weiteren Komfort: Der Schubboden kann teilweise heruntergeklappt werden, sodass kleinere Gegenstände fixiert werden können und ein Verrutschen beim Bewegen vermieden wird. Im Alltag sind beide Autos komfortabel, setzen aber trotz ihrer Vielseitigkeit nicht auf ernsthafte Belastbarkeit – vor allem wegen der abfallenden hinteren Dachlinie, die die Hecköffnung verkleinert. Die Ausstattung konzentriert sich hauptsächlich auf den Fahrgastraum, und in Bezug auf den Fahrkomfort hat der Opel immer noch den leichten Vorteil von weniger und besser erkennbaren Lenkradtasten. Was Nissan mit einer Fülle von Knöpfen und einfachen Navigationsgrafiken wettmacht, ist ein gut strukturiertes Menü.

In beiden Fällen verläuft der Betrieb der Systeme ohne große Eile, was auch für den Betrieb der Motoren gilt. Im Leerlauf und beim Beschleunigen verbirgt der Opel-Dreizylinder nicht die Geräuschcharakteristik dieser Autos, sondern stört in diesem Fall nicht nur nicht, sondern wird schließlich gemocht. Vor diesem Hintergrund wirkt die Nissan-Einheit ausgeglichener, leiser und ruhiger. Für eine bessere Dynamik, ausgedrückt in Beschleunigung von 9,4 gegen 10,9 Sekunden auf 100 km / h und 193 gegen 188 km / h Höchstgeschwindigkeit, tragen jedoch nicht nur bessere Motoreigenschaften bei, sondern auch Getriebetuning. In Opel ist dies eine Idee, die weniger präzise ist und bei so langen Gängen, dass zum Beschleunigen von 100 km / h kräftig in niedrigere Gänge zurückgeschaltet werden muss, wo die Geschwindigkeit dramatisch zunimmt.

Die Unterschiede im Reisekomfort sind ähnlich. Mit ein oder zwei Passagieren an Bord ist der Opel reaktionsschneller und komfortabler als der etwas hektischere Nissan, aber mit der schwereren Ladung gleichen sich die Dinge aus.

Kraftvolle Bremsen

Beide Autos nehmen Sicherheit sehr ernst. In diesem Bereich baut Nissan eine neue Waage mit einer breiten Palette an Assistenzsystemen, darunter eine Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung. In puncto Bremsleistung sind beide Modelle klar: 35 Meter von 100 km/h auf null beim Qashqai und 34,7 Meter beim Grandland X sind ein klares Zeichen dafür, dass hier keine Kompromisse gemacht werden dürfen. Beide Autos bleiben im Fahrverhalten souverän, aber das indirektere Handling des japanischen Modells hat bisher den Wunsch nach dynamischerer Kurvenfahrt mit frühem Bremseingriff zurückgehalten. Opel wirkt einer direkteren und harscheren Lenkung entgegen, die sich jedoch wenig für das Fahrgeschehen interessiert und zaghafte Rückmeldungen gibt. Seine Beschaffenheit ermöglicht jedoch eine schnellere Slalom- und Hindernisvermeidung, was mit einer späteren Reaktion und genaueren ESP-Dosierung einhergeht. Der gleiche Charakter ist jedoch keine gute Basis für ernsthafte Offroad-Fähigkeiten - jedenfalls bietet das Modell keine doppelten Getriebeoptionen und vertraut auf die Flotation seiner elektronischen Antriebsschlupfregelung, natürlich von PSA übernommen, aber auf den Namen Opel getauft IntelliGrip.

Beeinträchtigen solche Nachteile die Qualität des SUV-Modells? Antwort: in geringem Umfang. Letztendlich bieten beide viel Bodenfreiheit, Platz und Funktionalität. Beide erfüllen die Bedürfnisse ihrer Kunden gleichermaßen. Nach der Entscheidung für die Linie ist Opel seinem Konkurrenten eine Idee voraus.

FAZIT

1. Opel

Eine Idee geräumiger, mit einem etwas größeren Kofferraum und einem aktiveren Auftreten. Der Grandland X gleicht den geringen Preisverlust aus. Netter Gewinner.

2 Nissan

Der neue Motor ist gut und die Unterstützungssysteme sind außergewöhnlich. Weniger Platz, aber auch der Preis. In der Tat ist Nissan nicht der Verlierer, sondern der zweite Gewinner.

Text: Michael Harnischfeger

Foto: Achim Hartmann

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