Probefahrt Renault ZOE: Freies Elektron
Probefahrt

Probefahrt Renault ZOE: Freies Elektron

Probefahrt Renault ZOE: Freies Elektron

Renault will bis Ende 2012 vier Elektrofahrzeuge produzieren, doch nun hat Auto Motor und Sport die Gelegenheit, die Qualitäten des kompakten Zoe zu schätzen.

Die Länge der Frontabdeckung hätte kürzer sein können, da der Elektromotor des Zoe deutlich weniger Platz benötigt als ein vergleichbarer Verbrennungsmotor. Das Team des Chefdesigners des Projekts, Axel Braun, verzichtete jedoch bewusst darauf, eine zu ungewöhnliche Form und ein "grünes" Erscheinungsbild des Autos zu schaffen. Ihm zufolge „erfordert der Übergang von Verbrennungsmotoren zu elektrischer Traktion selbst viel Mut“, und das Design erfordert keine zusätzlichen Tests für potenzielle Kunden.

Die Sitzposition und Geräumigkeit des 4,09 Meter langen Zoe entspricht auch dem, was man von einer modernen Kompaktklasse erwarten würde. Die einzelnen Sitzpolster sind recht dünn, aber aufgrund ihrer anatomischen Anordnung können vier erwachsene Passagiere bequem reisen. Mit einem Mindestvolumen von fast 300 Litern fasst der Kofferraum eines Elektroautos etwa den des Clio.

Was die Zahlen sagen

Bei der Verwaltung gibt es keine Überraschungen. Nach dem Drücken des Startknopfes müssen Sie nur noch die Position „D“ am Bediengerät Mittelkonsole wählen und zum Starten das rechte der beiden Pedale betätigen. Leistung 82 PS und ein maximales Drehmoment von 222 Nm stehen von Anfang an zur Verfügung, wodurch sich ein Prototyp recht forsch verhält. Nach den Plänen französischer Ingenieure soll die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in der 2012 anstehenden Serienversion in acht Sekunden erfolgen – eine gute Voraussetzung für eine gelungene Kombination aus Fahrspaß und verantwortungsvollem Umgang mit der Umwelt.

Die Höchstgeschwindigkeit des Prototyps ist bewusst auf 135 km/h begrenzt, da ab diesem Zeitpunkt der Energieverbrauch mit zunehmender Geschwindigkeit überproportional ansteigt. Aus dem gleichen Grund wird die Serienversion von Zoe das Glas-Panoramadach verlieren. "Zusätzliche Verglasung bedeutet zusätzliche Körperwärme, und eine ausreichend energieintensive Klimaanlage in Elektrofahrzeugen sollte so selten wie möglich laufen", sagte Brown. Immerhin verspricht Renault, dass der Serien-Zoe mit einer Akkuladung 160 Kilometer weit kommt.

Voll bis leer

Um den zeitaufwändigen Ladevorgang von Lithium-Ionen-Zellen zu minimieren, stellten die Renault-Ingenieure Zoe ein schnelles Batteriewechselschema zur Verfügung, das dem des elektrischen E-Fluence (ebenfalls 2012 auf den Markt gebracht) ähnelt. In Ländern mit integrierter Stationsinfrastruktur kann der Eigentümer für diesen Vorgang in wenigen Minuten entladene Batterien durch neue ersetzen. Zunächst soll in Israel, Dänemark und Frankreich ein Netz solcher Stationen aufgebaut werden.

Französische Verbraucher erhalten ein weiteres Privileg. Dank eines großzügigen staatlichen Zuschusses kostet eine Serien-Zoe im Land der Männer nur 15 Euro, während sie in Deutschland und wahrscheinlich auch anderswo in Europa mindestens 000 Euro kostet, zu denen etwa 20 Euro pro Monat hinzukommen. für die Vermietung von Batteriezellen, die immer Eigentum des Herstellers bleiben. Es ist offensichtlich, dass die Pioniere unter den Verbrauchern von Serien-Elektrofahrzeugen neben Mut auch ernsthafte finanzielle Reserven benötigen werden.

Text: Dirk Gulde

Foto: Karl-Heinz Augustine

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