VW Passat Alltrack – überall unterwegs
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VW Passat Alltrack – überall unterwegs

Für Fische, für Pilze, für Löwen... Das Kabarett der alten Herren sang einst. Ähnlich dürften die Entscheidungsträger von Volkswagen gestimmt haben, denn sie beauftragten die Ingenieure mit der Entwicklung einer Variante des Passat, die die Fahrleistungen der 4MOTION-Version mit hoher Bodenfreiheit und Leichtgängigkeit verbindet. Terrain. So war der Alltrack geboren.

Die moderne Konsumgesellschaft möchte alles (in einem) haben. Ein Tablet, das als Computer und TV-Fernbedienung fungiert, ein Telefon, das Navigator und Kamera ist, oder ein mit dem Internet verbundener Kühlschrank, der interessante Rezepte auf einem Tablett serviert? Heute überraschen solche Dinge niemanden mehr. Warum also nicht versuchen, eine Maschine zu entwickeln, die vielseitiger ist als ein Shampoo und eine Spülung? Exakt. Außerdem scheint mir die Nachfrage nach größeren, geräumigeren 4x4s stark zu sein, da die VAG-Gruppe, die bereits einen Audi A4 Allroad oder einen Skoda Octavia Scout besitzt, beschließt, den Passat Alltrack herauszubringen. Vielleicht liegt es daran, dass VW nicht mehr das „Volksauto“ ist und nun Skoda seinen Platz eingenommen hat? Audi wiederum ist ein Premium-Auto, also dürfte der Alltrack zum Bindeglied werden zwischen dem, was für Menschen gedacht ist, und dem, was für Croissants gedacht ist. Was hat VW also für uns auf Lager?

Fangen wir mit den Abmessungen an – der Alltrack ist mit 4771 mm genau so lang wie der Passat Variant. Auch die Breite ist trotz der mit Kunststoffverkleidung erweiterten Radhäuser gleich: 1820 mm. Was hat sich also geändert? Nun, die Parameter, die das Fahren im Gelände beeinflussen, sind andere: Im Vergleich zum Passat Variant wurde die Bodenfreiheit von 135 mm auf 165 mm erhöht. Der Anstellwinkel stieg von 13,5 Grad auf 16 Grad, der Austrittswinkel auf 13,6 Grad (Passat-Variante: 11,9 Grad). Offroad-Fahrer wissen, dass der Rampenwinkel beim Fahren im Gelände ebenso wichtig ist, damit Sie Hügel überwinden können. In diesem Fall verbesserte sich der Wert von 9,5 Grad auf 12,8.

Das Aussehen unterscheidet sich so sehr vom Variant, dass nach einer Weile jeder sehen wird, dass dies nicht derselbe gewöhnliche Kombi ist, den der Nachbar gefahren ist. Das Auto ist serienmäßig mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern mit Reifendruckanzeige ausgestattet. Die Seitenfenster sind mit matt verchromten Lamellen eingefasst, ein Material in gleicher Farbe und Struktur wird auch für die Außenspiegelgehäuse, Zierleisten am unteren Kühlergrill und Zierleisten an den Türen verwendet. Die serienmäßige Außenausstattung umfasst außerdem vordere und hintere Unterfahrschutzplatten aus Edelstahl, Nebelscheinwerfer und verchromte Endrohre. All dies wird durch standardmäßig eloxierte Schienen ergänzt. All diese Ergänzungen machen Altrack nicht zu einem Jäger, sondern zu einem dezent gekleideten Wanderer auf dem Trail.

Die Mitte des Autos unterscheidet sich praktisch nicht von einem normalen Passat. Wären da nicht die Alltrack-Schriftzüge auf den Schwellerleisten und dem Aschenbecher, würde kaum jemand verstehen, um welche Version es sich handelt. Es ist erwähnenswert, dass Sie beim Kauf des Alltrack serienmäßig Alcantara-Sitze mit Stoffkombination, Pedale mit Aluminiumbesatz und eine automatische Klimaanlage erhalten.

Die Motorenpalette, mit der Alltrack ausgestattet werden kann, besteht aus vier bzw. drei Einheiten. Zwei TSI-Benziner entwickeln 160 PS. (Volumen 1,8 l) und 210 PS. (Volumen 2,0 l). Dieselmotoren mit einem Arbeitsvolumen von 2,0 Litern entwickeln 140 und 170 PS. Beide TDI-Motoren werden serienmäßig mit BlueMotion-Technologie und damit Start-Stopp-Systemen und Bremsenergie-Rückgewinnung angeboten. Auch der Rekuperationsmodus ist für alle Benziner verfügbar. Und jetzt eine Überraschung – die schwächsten Motoren (140 PS und 160 PS) haben serienmäßig nur Frontantrieb und das auch nur in der 140-PS-Version. 4MOTION kann optional bestellt werden. Meiner Meinung nach ist es etwas seltsam, dass ein Auto, das dafür ausgelegt ist, "alle Straßen" zu überwinden, nur mit einem Antrieb auf einer Achse verkauft wird!

Zum Glück hatten wir bei Testfahrten die 170-PS-Version mit 4MOTION-Antrieb und DSG-Getriebe dabei. Die gleiche Lösung kommt im Modell Tiguan zum Einsatz. Wie funktioniert dieses System? Unter normalen Fahrbedingungen wird bei guter Traktion die Vorderachse angetrieben und nur 10 % des Drehmoments nach hinten übertragen – eine Kombination, die Kraftstoff spart. Die Hinterachse wird nur bei Bedarf stufenweise zugeschaltet, für deren Einbindung eine elektrohydraulische Kupplung zuständig ist. Im Extremfall können fast 100 % des Drehmoments auf die Hinterachse übertragen werden.

Was haben sich die Designer bei der Gestaltung des Antriebs des neuen Passat sonst noch überlegt? Um das Fahren auf Asphalt in schnellen Kurven stabiler zu machen, ist es mit einer elektronischen XDS-Differenzialsperre ausgestattet, die das Durchdrehen des kurveninneren Rads verhindert. Im Gelände können wir jedoch den Offroad-Fahrmodus nutzen, der mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h arbeitet. Ein kleiner Knopf auf der Mittelkonsole verändert die Einstellungen der Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme sowie die Steuerung des DSG. Die Folge davon ist eine Erhöhung der Schwellen für die Intervalle des ABS-Systems, wodurch sich beim Bremsen auf losem Untergrund ein Keil unter dem Rad bildet, um die Bremswirkung zu erhöhen. Gleichzeitig reagieren elektronische Differenzialsperren deutlich schneller und verhindern so ein Schleudern der Räder. Bei einer Steigung von mehr als 10 Grad wird der Bergabfahrassistent aktiviert, hält die eingestellte Geschwindigkeit und schaltet den aktiven Tempomaten aus. Das Gaspedal spricht besser an und die Schaltpunkte werden nach oben verschoben, um höhere Motordrehzahlen zu nutzen. Außerdem schaltet das Getriebe nicht automatisch hoch, wenn der DSG-Hebel in den manuellen Modus gestellt wird.

Soweit die Theorie – Zeit für Fahrpraxis. Wie bereits erwähnt, standen Autos mit 170-PS-Dieselmotoren zum Testen zur Verfügung. und DSG-Doppelkupplungsgetriebe. Am ersten Tag waren ca. 200 km Autobahn von München nach Innsbruck zu bewältigen, danach knapp 100 km kurvenreiche und reizvolle Bergkurven. Auf der Rennstrecke fährt sich der Alltrack ähnlich wie die Variante Variant – fast unmerklich, dass wir das Auto etwas höher fahren. Die Kabine hat eine gute Schalldämmung, die Federung wählt fraglos alle Unebenheiten und wir können sagen, dass die Fahrt komfortabel war. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich die ganze Zeit zu hoch sitze, aber der Sitz weigerte sich hartnäckig, weiter zu gehen. Auch auf kurvenreichen, bergigen Serpentinen ließ sich Alltrack nicht aus der Balance bringen und meisterte die nächsten Kurven effektiv. Nur bot dieser unglückliche Sitz wiederum keinen sehr guten Seitenhalt, vielleicht besser, denn dann wird jeder das Lenkrad etwas demütiger und das Gaspedal weicher betätigen. Hier muss ich das Verbrennen unseres Reagenzglases erwähnen. Ein Pkw mit vier Personen an Bord, deckenhohem Kofferraum und Fahrradhalterung auf dem Dach verbrauchte auf 300 km Entfernung (hauptsächlich auf österreichischen und deutschen Strecken) 7,2 Liter Diesel auf 100 gefahrene Kilometer, was ich überlege ein sehr gutes Ergebnis.

Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit zum Rettenbachgletscher (2670 m ü. M.) zu fahren, wo Wertungsprüfungen im Schnee präpariert wurden. Erst dort konnten wir sehen, wie Alltrack bei schwierigen Winterbedingungen zurechtkommt. Die Wahrheit ist, dass jeder SUV so viel kostet, wie die Reifen, mit denen er ausgestattet ist. Wir hatten normale Winterreifen ohne Ketten zur Verfügung, daher gab es gelegentlich Probleme im Tiefschnee, aber insgesamt gebe ich zu, dass das Fahren auf dem Alltrack bei diesen guten Winterbedingungen ein reines Vergnügen und Vergnügen ist.

Der günstigste Passat in der Alltrack-Version mit 1,8-TSI-Motor mit Frontantrieb kostet 111 PLN. Um in den Genuss des 690MOTION-Antriebs kommen zu können, müssen wir für ein Modell mit einem schwächeren TDI-Motor (4 PS) die Kosten von mindestens 130 PLN einkalkulieren. Der teuerste Alltrack kostet 390 PLN. Ist es viel oder wenig? Ich denke, die Kunden werden prüfen, ob es sich lohnt, diesen Betrag für ein Auto zu bezahlen, das eine Kreuzung zwischen einem normalen Kombi und einem SUV ist. Ich denke, es werden viele Bewerber kommen.

VW Passat Alltrack – erste Eindrücke

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