Test: BMW R 1200 RS
Probefahrt MOTO

Test: BMW R 1200 RS

In den letzten zehn Jahren mussten traditionelle Sportreisende ihre Rolle auf dem Markt für sogenannte Allround-Adventure-Bikes leise und fast ungehindert verlassen. Zugegeben, sie haben alle Hauptmerkmale der sportlichen Reisenden sehr gut auf den Punkt gebracht, aber für Liebhaber der Klassiker ist das wirkliche Angebot trotz der sehr einfachen Rezeptur relativ gering. Nicht zu viel, aber ein solider starker Motor, gute Federung und Bremsen, etwas Fahrverhalten und Komfort und vielleicht ein bisschen sportliches Aussehen sind so ziemlich alles, was man braucht.

BMW, einer der Motorradhersteller, der sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Verbesserung seiner Produktpalette beschäftigt hat, ist in dieser Klasse kein Unbekannter. Bereits 1976 hatte er die R 1000 RS überzeugend vorgeführt, doch zu Beginn des Jahrtausends musste er zugeben, dass die Konkurrenz es damals besser wusste, wohl vor allem aufgrund der Eigenschaften der Boxmotoren, die die R 1150 RS antreiben. RS (Road Sport) mit Boxerantrieb gerieten einige Jahre lang in Vergessenheit, doch neuerdings kehren sie überzeugend und mit mehr Stil in dieses Segment zurück.

Grund dafür war der neue wassergekühlte Boxermotor. Mit Aktualisierungen hat dieser Motor die legendäre GS und die luxuriöse RT problemlos an die Spitze ihrer Klasse gebracht und passt auch perfekt zu den Modellen R 1200 R und R 1200 RS.

Da die R 1200 RS einen Großteil des Rahmens und der Geometrie mit den Modellen NineT und R 1200 R teilt, ist dieses Motorrad nicht ganz der klassische BMW-Boxer, wie wir ihn kennen. Wir sind es gewohnt, dass Bosker-BMWs vorne einen sogenannten Teleschalter haben, der nach dem Aufkommen wassergekühlter Motoren aufgrund der Wasserkühlung in den Werksregalen verblieben ist. Bei den GS- und RT-Modellen sind die Wasserkühler an der Seite des Motorrads herausgequetscht, während bei anderen, die eigentlich viel schmaler sein sollten, einfach kein Platz dafür war.

Es fällt nicht auf, dass sie durch die neue klassische Vorderradmontage im Vergleich zur bereits angesehenen R 1200 RS etwas an Stabilität und Handling einbüßt. Dank der hochwertigen Federung, unterstützt durch eine dreistufige elektronische Anpassung, ein Stabilisierungsprogramm und ein hervorragendes Brembo-Bremspaket, sind Sie auch bei starker Belastung stets sicher unterwegs. Was die Einstellung und das Fahrverhalten des Fahrwerks angeht, bleibt dem Fahrer trotz der vielen Optionen wirklich nur wenig Arbeit, da bis auf die Wahl der gewünschten Einstellung in einem einfachen Auswahlmenü alles elektronisch erfolgt. Beim Überfahren von Unebenheiten oder bei starkem Bremsen gibt es weder Schwankungsstimmung noch Gerüchte. Nun, die Annehmlichkeiten und die Freude, die ein modernes elektronisch gesteuertes Fahrwerk mit sich bringt.

Was den Motor selbst angeht, scheint es derzeit nichts Besseres für dynamisches Sportfahren auf der Straße zu geben. Der Motor wird vor der Fülle an „Pferden“ nicht platzen, aber diese beiden deutschen Kolben sind souverän und flexibel. Seine Elektronik wird standardmäßig mit einer Auswahl verschiedener Betriebsprogramme unterstützt, allerdings muss man zugeben, dass es auf trockener Straße keine wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen gab. Die Übersetzung in den letzten beiden Gängen ist lang, so dass hohe Geschwindigkeiten auf der Autobahn den Motor nicht unnötig belasten. Das Testrad war außerdem mit einem Quickshifter-System ausgestattet, das ein Schalten ohne Kupplungsbetätigung in beide Richtungen ermöglichte. Zwischen dem ersten und dem zweiten Gang ist es zumindest in den Sprachnachrichten der Getriebemechaniker immer noch besser, die Kupplung zu betätigen, und in zielstrebigeren und schnelleren Gängen lässt sich der Gang durch Drücken oder Hochziehen des Schalthebels sanft und sanft ohne Stöße schalten. Um auf eine niedrigere Gasstufe umzuschalten, muss man den Gashebel vollständig schließen, und der Motor gibt jedes Mal automatisch etwas Zwischengas nach, was auch ein angenehmes Knistern im Abgassystem verursacht. Hübsch.

Auf jeden Fall reicht die Technik aus, dass sich der Fahrer vor der ersten Fahrt eine ganze Weile mit den Einstellungen auseinandersetzen muss. Und wenn er all diese transparenten und einfachen Symbole und Menüs aufräumt, sucht er dann über mehrere Dutzend Kilometer hinweg nach Unterschieden und passenden Einstellungen. Doch sobald er das Richtige gefunden hat, vergisst er alles. Wie es ist.

Soviel zur Technik, aber was ist mit Komfort und Tourismus? Die Sitzposition hinter dem tief sitzenden Lenkrad ist recht sportlich, aber weit entfernt von dem, was wir von der sportlichen S 1000 RR kennen, mit der der RS ​​viele optische Gemeinsamkeiten hat. Der Sitz ist in der Regel nicht höhenverstellbar, aber der Kunde kann bei der Bestellung zwischen zwei Höhenoptionen wählen. Bei 187 Zentimetern ist mir kein Platzmangel aufgefallen. Das RS ist ein großes Fahrrad, und es scheint, als wäre es einfach, mehr als 200 Kilometer in seiner Gesamtheit zurückzulegen. Der Windschutz ist im 2+2-System in vier Stufen einstellbar, nicht so stark wie bei anderen BMWs, aber ausreichend, damit Wind und Lärm um den Helm herum auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht zu stark werden. In Anbetracht der Tatsache, dass BMW deutlich luxuriösere und tourentauglichere Bikes anbietet, ist die Tatsache, dass der RS ​​meist ohne Koffer kommt, kein Nachteil. Bei Bedarf finden Sie diese in der Original-Zubehörliste. Diese Zeit reicht der Republik Slowenien aus, um ernsthaft und weit zu reisen. Aber ich würde es nicht für einen solchen Zweck wählen. Einfach weil es zu viel Spaß und Spaß macht, Gepäck mit sich herumzuschleppen. Es ist das Fahrrad des Mannes, das Sie fahren, Ihre Lederjacke zumachen, losfahren, nicht unbedingt weit, und mit diesem verrückten Look nach Hause kommen. Ein langsames Fahrrad zu fahren macht mehr Spaß, als den stärksten Supersportwagen im Verkehr zu ersticken.

Wir können nicht sagen, dass es unter der Konkurrenz und dem BMW-Angebot selbst kein bestes Sport-, bestes Reise- oder bestes Stadtrad gibt. Aber wenn Sie das RS ausprobieren, werden Sie feststellen, dass Sie für mehr Sportlichkeit, mehr Fahrten und mehr Spaß bei kurzen Stadtfahrten als dieses Fahrrad mindestens zwei, wenn nicht drei Fahrräder benötigen. Die Republik Slowenien ist kein Kompromiss, sie ist ein völlig einzigartiges Motorrad mit viel von dem, was wir Stil, Seele und Charakter nennen.

Die Republik Slowenien ist jedoch der lebende Beweis dafür, dass große Kompromisse in einer Welt auf zwei Rädern dank moderner Technologie möglich sind und der Verzicht auf etwas auf Kosten von etwas anderem immer weniger wird. Mit Kompromissen zu leben ist smart, stressfreier und auf Dauer praktischer, aber nicht jedem in die Haut geschrieben. Wenn Sie zu denen gehören, die das können, dann ist RS die richtige Wahl.

Matiaj Tomažić, Foto: Sasha Kapetanović

  • Grunddaten

    Der Umsatz: BMW Motorrad Slowenien

    Kosten des Testmodells: 14.100 € XNUMX €

  • Техническая информация

    Motor: 1.170 cm3, Zweizylinder-Boxer, wassergekühlt


    Leistung: 92 kW (125 KM) für 7.750 vrt./min

    Drehmoment: 125 Nm bei 6.500 U/min

    Energieübertragung: 6-Gang-Getriebe, Kardan, Quickshifter

    Rahmen: zweikomponentig, teilweise rohrförmig

    Bremsen: Doppelscheibe vorne 2 mm, Brembo-Radialaufnahme, Einzelscheibe hinten 320 mm, ABS, Anti-Rutsch-Einstellung

    Federung: vordere Teleskopgabel USD, 45 mm, elektr. verstellbar, Einarmschwinge hinten, Paralever, el. einstellbar

    Reifen: vorne 120/70 R17, hinten 180/55 R17

    Рост: 760/820 mm

    Treibstofftank: 18 XNUMX Liter

    Last 236 kg (fahrbereit)

Wir loben und tadeln

Fahrleistung

Motor

Aussehen und Ausstattung

Vielseitigkeit

Transparenz einiger Daten auf der Digitalanzeige

Sitzhöhe nicht verstellbar

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